2017-05-30 13:23:00

D: Orthodoxer Patriarch würdigt Martin Luther


Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat am Dienstag die Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen erhalten. Das 77-jährige Oberhaupt aller orthodoxen Christen weltweit wurde von der Evangelisch-Theologischen Fakultät für sein Engagement im Dialog der Religionen sowie für Umweltschutz, Frieden und Freiheit geehrt. Dekan Michael Tilly nannte den Patriarchen einen „ökumenischen Brückenbauer“.

Bartholomaios hatte tags zuvor Martin Luther gewürdigt. Der Reformator habe „welthistorische Veränderungen bewirkt“, sagte der Patriarch – der unter anderem in München studiert hatte – am Montag in Stuttgart. In einer auf Deutsch gehaltenen Ansprache am Dienstag in Tübingen ging er ebenfalls  auf die Geschichte des Dialogs zwischen Protestanten und Orthodoxen ein. Er betonte die Notwendigkeit weiterer Gespräche der christlichen Kirchen „mit theologischem Ernst und theologischer Fantasie“. Theologischer Fundamentalismus sei dagegen „Ausdruck krankhafter Religiosität“.

Am Dienstag und Mittwoch findet in Tübingen eine wissenschaftliche Tagung statt. Dabei geht es um Freiheit aus christlicher Sicht. Die Veranstaltung will unter dem Arbeitstitel „Tübingen zwei“ an die ersten Kontakte zwischen den Kirchen der Reformation und der orthodoxen Kirche erinnern, die die Tübinger Theologen Martin Crusius und Jakob Andreae 1573 durch ihren Briefwechsel mit dem Ökumenischen Patriarchen Jeremias II. aufgenommen hatten. Am Mittwoch fliegt Bartholomaios I. nach Berlin, wo er am Donnerstag auf Einladung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung über Menschenrechte und Orthodoxie sprechen und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen will. Am Freitag kehrt er nach Istanbul zurück. In Stuttgart gelandet war er am Montag. Dort feierte er unter anderem einen Gottesdienst.

(kna 30.05.2017 mg)








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