2017-05-26 12:40:00

Papstpredigt: Topographie des Christseins


Der Christ steckt zwischen Himmel und Erde, den Blick auf den Himmel gerichtet, um mit Gott vereint zu sein, und mit beiden Beinen auf dem Boden, um das Evangelium zu verkünden: So beschrieb Papst Franziskus in seiner Morgenpredigt die Verortung eines jeden Christen. 

Drei Worte stellte der Papst ins Zentrum seiner Gedanken: Erinnerung, Gebet und Verkündigung. Der auferstandene Jesus habe den Jüngern aufgetragen, nach Galiläa voran zu gehen, dort würden sie ihn wieder treffen, „jeder von uns hat ein solches Galiläa“, wo Jesus sich das erste Mal im eigenen Leben gezeigt habe, so der Papst. „Um ein guter Christ sein zu können, braucht es die Erinnerung an die erste Begegnung mit Jesus.“

Mit seiner Himmelfahrt trenne sich Jesus nicht von den Menschen; es bleibe die Verbindung im Gebet, in dem Jesus höre und bei den Gläubigen sei. „Und dann gibt es da noch den dritten Punkt: die Welt. Wie wir im Evangelium am Donnerstag von Christi Himmelfahrt gehört haben, hat Jesus vor seiner Auffahrt zu den Jüngern gesagt: Geht in die Welt und macht alle Menschen zu meinen Jüngern. Geht: Der Ort des Christen ist die Welt, um das Wort Gottes zu verkünden, um zu sagen, dass wir erlöst sind, dass Er gekommen ist, uns die Gnade zu bringen und um uns alle zum Vater zu führen.“

So könne man die „Topografie des christlichen Geistes“ beschreiben: Erinnerung, Gebet und Verkündigung. „Verkündigung oder Mission bedeutet aber nicht, dass wir alle ins Ausland gehen müssen. Die Sendung Jesu annehmen bedeutet, Zeugnis abzulegen für das Evangelium und es zu leben. Es bedeutet, den Menschen von Jesus zu erzählen, und zwar durch Zeugnis und durch Worte, denn wenn ich von Jesus spreche, aber das Leben eines Ungläubigen lebe, dann nützt das gar nichts. So geht Verkündigung nicht.“ Wer allerdings in Erinnerung, Gebet und Verkündigung lebe, der lebe ein frohes christliches Leben, schloss der Papst seine Gedanken.

(rv 26.05.2017 ord)








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