2017-05-23 13:50:00

USA/Vatikan: Geplante Personalie sorgt für Diskussion


Während die letzten Vorbereitungen für den Besuch des US-Präsidenten bei Papst Franziskus auf Hochtouren laufen, sorgt die geplante Ernennung der neuen Vatikanbotschafterin weiter für Diskussionen: Callista Gingrich, die laut Weißem Haus für den Posten an der Botschaft beim Heiligen Stuhl vorgesehen ist, sei die „denkbar unqualifizierteste“ Vatikan-Botschafterin der US-Geschichte, ließ der Jesuit und Universitätsdozent für Kirchengeschichte Gerald Fogerty verlauten. Das US-Nachrichtenportal National Catholic Reporter zitiert den Wissenschaftler mit den Worten, er sei „schockiert“ darüber, dass die Trump-Regierung niemanden finden konnte, der die Wogen in den Beziehungen mit dem Vatikan besser glätten könne.

Diese gelten als angespannt, seit Trump - damals noch nicht Präsident - im Februar 2016 den Papst kritisierte, weil dieser eine Messe an der mexikanisch-amerikanischen Grenze gefeiert hatte. Die Antwort des Papstes ließ nicht lange auf sich warten: Es sei „nicht christlich“, Mauern zu bauen, hatte der Papst mit Blick auf die Pläne des Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten gesagt.

Für eine abwartende Haltung plädiert hingegen der US-Politologe Stephen Schneck. Zwar sehe auch er ein begrenztes Know-how bei der Kandidatin für den Botschafterposten. Doch er erkenne Parallelen zu der Ernennung von Linda Boggs durch Bill Clinton im Jahr 1997. Auch Boggs war die Ehefrau eines bekannten Politikers, ihr Mann war seinerzeit Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus. Dennoch habe sie gute Arbeit geleistet, bewertet Schneck. Dies könne durchaus auch auf Callista Gingrich zutreffen. Dank ihres Mannes, so gab Schneck zu bedenken, habe sie immerhin die Möglichkeit, Aufmerksamkeit für wichtige Themen bis in höchste Politikkreise zu erreichten. 

(ncr 23.05.2017 cs)








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