2017-05-19 10:44:00

El Salvador: Mord an Oscar Romero wird neu aufgerollt


Fast vierzig Jahre nach dem Mord am Erzbischof der Hauptstadt San Salvador, Oscar Romero, hat ein Richter neue Ermittlungen angeordnet. Der Richter forderte die Strafverfolgungsbehörden auf, Strafantrag gegen den Hauptverdächtigen, einen früheren Militärangehörigen, zu stellen und nach möglichen Mittätern zu ermitteln.

Er folgte damit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts des lateinamerikanischen Landes aus dem vergangenen Jahr. Dieses hatte entschieden, ein Amnestie-Gesetz aufzuheben, das die Verfolgung von Straftaten aus der Zeit des Bürgerkriegs von 1980 bis 1992 verhindert.

Die Klage gegen den bisher einzigen Hauptverdächtigen im Fall des ermordeten Erzbischofs, den früheren Soldaten Alvaro Rafael Saravia, war wegen des Amnestie-Gesetzes 1993 zurückgewiesen worden.

Der Erzbischof von San Salvador Oscar Romero war 1980 während einer Messe erschossen worden. Romero hatte sich durch sein Einsatz für die Armen, mehr Gerechtigkeit und politische Reformen in dem Land gegen die damalige Militärdiktatur gestellt. Nach seiner Ermordung ist es zum Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen, rechten paramilitärischen Gruppen und linken Guerillakämpfern gekommen; dabei sind bis 1992 rund 75.000 Menschen ums Leben gekommen.

Im Jahr 2015 hatte Papst Franziskus den ermordeten Romero seliggesprochen. Eine Heiligsprechung ist bisher noch nicht geplant.

(reuters/ap 19.05.2017 fr) 








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