2017-05-15 12:40:00

Vatikan: Kardinal Pell weist neue Missbrauchsvorwüfe zurück


Der australische Präfekt des Wirtschaftssekretariats im Vatikan, Kardinal George Pell, hat neue Missbrauchsvorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen. Medienberichte und Anschuldigungen über sein Verhalten als früherer Erzbischof von Melbourne seien „völlig falsch“, teilte Pells Büro am Montag mit.

Die australische Journalistin Louise Milligan berichtet in ihrem Buch über Kardinal Pell, das am Montag erschienen ist, er habe nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Melbourne in den 1990er-Jahren zwei Chorknaben sexuell missbraucht. Einer der beiden, schreibt die Autorin, sei 2014 an einer Überdosis Drogen gestorben. Das zweite Opfer habe daraufhin erzählt, sie seien als Teenager von Pell missbraucht worden. Das Büro des heutigen vatikanischen Finanzchefs erklärte, der Kardinal werde auf die Buch-Veröffentlichungen nicht reagieren, weil er sich nicht in das laufende Ermittlungsverfahren „einmischen“ wolle.

Die australische Polizei hatte Pell bereits vor drei Jahren zu Missbrauchsvorwürfen befragt, genauso hatte er auch schon vor einer Kommission zur Aufklärung von Missbrauch ausgesagt. Er habe zwar persönliche Fehler im Umgang mit Vorwürfen gegen katholische Priester in den 70er-Jahren gemacht, hatte er damals erklärt. Die Anschuldigungen gegen ihn selbst hatte Pell aber immer zurückgewiesen.  

Unter anderem wird ihm vorgeworfen, als junger Priester Kinder in einem Schwimmbad sexuell belästigt haben. Eine Anklage gegen ihn wurde bisher noch nicht erhoben.

(afp/ guardian 15.05.2017 fr) 








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