2017-05-12 15:55:00

D: Bischof Oster lobt und kritisiert Jugendverbände


Jugendbischof Stefan Oster fordert von den kirchlichen Jugendverbänden, die Gottes- und Glaubensfrage stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Verbände gäben sich teils mit einer „Lightversion des Evangeliums“ zufrieden, sagte Oster am Freitag bei der Hauptversammlung des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) im bergischen Odenthal-Altenberg. Oster lobte das sozialpolitische Engagement der Verbände etwa für Flüchtlinge und dankte ihnen für die demokratische Beteiligungskultur. Kritik übte er aber an dem BDKJ-Positionspapier „Theologie der Verbände“, in dem Jesus „zu einer Karikatur“ verkommen sei. Er sei nicht „so ein Netter“, der die unterschiedlichen Wege, mit ihm zu leben, einfach bestätige. Vielmehr sei Jesus die „größte Herausforderung“ seit Menschengedenken.

Die Verbände hätten nach den Worten Osters vergessen, Jesus als denjenigen zu verkündigen, der den Einzelnen zu einer dramatischen persönlichen Entscheidung herausfordere und rette. Aus der Entscheidung für Jesus folge alles andere wie etwa gesellschaftliches Engagement. Als positives Beispiel nannte Oster die katholische Jugendorganisation Loretto Gemeinschaft in Österreich: Sie vertrete diese Botschaft beispielhaft.

Oster appellierte an die Verbände, gegen Abtreibungen aufzustehen. 90 Prozent der Embryonen mit Down Syndrom würden abgetrieben. Zudem rief er dazu auf, sich mehr mit dem Islam auseinanderzusetzen. Neben Wertschätzung müsse es auch kritische Anfragen an manche Erscheinungsformen geben. Auch sollten sich die Verbände für ein Familienrecht stark machen, bei dem Eltern für sich selbst und für ihre Kinder abstimmen können.

(kap 12.05.2017 gs)








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