2017-05-08 11:46:00

Vatikan: Kardinal Farrell will mehr Laienbeteiligung


Mehr Laien soll es in Zukunft in den vatikanischen Gremien geben, die über deren Angelegenheiten entscheiden. Dieses Ziel hat der Präfekt des neuen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Joseph Farrell, in einem Interview genannt.

„Zum ersten Mal legt das Vatikanische Recht in der Verfassung des Dikasteriums fest, dass Untersekretäre Laien seien müssen und Sekretäre Laien seien können“, sagte Kardinal Farrell der Nachrichtenagentur CNA. Derzeit suchten seine Mitarbeiter nach geeignetem Personal für die Aufgaben in der Behörde, die erst im September vergangenen Jahr durch eine Zusammenlegung geschaffen worden war. Der Präfekt hoffe, dass bis spätestens Oktober alle Sekretäre und Untersekretäre gefunden seien.

Die Entscheidung von Papst Franziskus, den bisherigen Päpstlichen Rat für Familie und den Rat für Laien in einem einzigen „Ministerium“ zusammenzulegen, bezeichnete der Präfekt der neuen Behörde im Interview mit CNA als „folgerichtig logisch“. Denn die große Mehrheit katholischer Laien lebe in einer Ehe, in einer Familie. „Das bringt menschliches Leben mit sich, genauso gehören auch junge Leute dazu und auch der Weltjugendtag“, erklärte Kardinal Farrell. Sein Dikasterium ist auch für das Weltfamilientreffen 2018 in Dublin, die Jugendsynode im selben Jahr und den Weltjugendtag 2019 in Panama zuständig.

Für das Treffen junger Gläubiger aus der ganzen Welt, aber auch die Synode im Vatikan sollen die Jugendlichen umfassend befragt und daran beteiligt werden. „Wir wissen schon, was die Bischöfe und Priester sagen; jetzt wollen wir wissen, was die jungen Menschen sagen wollen“, sagte Kardinal Farrell. Der entsprechende Fragebogen werde aber erst gegen Mitte oder Ende Mai online gestellt, hieß es aus dem Dikasterium gegenüber Radio Vatikan.

Zur Diskussion um das achte Kapitel der Apostolischen Exhortation „Amoris Laetitia“ sagte Farrell, dass das Dokument unbedingt als Ganzes gesehen werden müsste, denn es beinhalte einige der „größten“ Gedanken der „modernen Zeit zu Familie und menschlicher Liebe“. Dabei sei das Dokument nicht grundlegend anders als andere Kirchendokumente zu diesem Thema: „Es ist nur so ausgedrückt, dass die Realität der Kultur und der Welt, in der wir heute leben, abgebildet wird,“ so der Kardinal. Es sei jedenfalls unzureichend, nur das umstrittene Kapitel über Scheidung, Wiederverheiratung und andere Lebensformen zu lesen und zu zitieren, sagte er mit Blick auf die Rezeption des Schreibens in den Medien, aber auch in Kirchenkreisen.

(cna/rv 08.05.2017 fr) 








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