2017-05-06 11:41:00

Venezuela: Bischöfe fordern von Maduro Verfassungstreue


Die Kirche in Venezuela hat in einer Stellungnahme die vom sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro per Dekret angeordnete Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung als eine unnötige Gefahr für die Demokratie kritisiert. Stattdessen sollten die aktuell gültigen Gesetze eingehalten werden, heißt es in dem am Freitag verbreiteten Papier. Der von Maduro unterbreitete Vorschlag löse nicht die Probleme des venezolanischen Volkes, sondern diene dem Machterhalt der Regierung. Priorität hätten derzeit Lebensmittel, Medikamente, Freiheit, persönliche und juristische Sicherheit sowie Frieden.

Die Tageszeitung „El Nacional“ berichtete, dass am Freitag ein weiterer Student schweren Schussverletzungen erlegen sei. Bei dem Opfer handele es sich um einen 20-jährigen Mann, der vor neun Tagen an einer Demonstration in der Provinz teilgenommen habe. Wer die Schüsse auf das Opfer abgegeben habe, sei unklar. Angehörige machten Polizeikräfte für den Tod verantwortlich.

Venezuela wird seit mehr als drei Jahren von einer schweren Versorgungskrise und politischen Spannungen erschüttert. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisieren eine politische Verfolgung von Oppositionellen sowie die Unterdrückung demokratischer Grundwerte. Die jüngste Protestwelle entzündete sich an dem gescheiterten Versuch der Justiz, das Parlament zu entmachten. Seit Anfang April kamen mehr als 35 Menschen bei den Unruhen ums Leben.

 

(kna 06.05.2017 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.