Italien: In Mailand beziehen immer Menschen Essen von Caritas

Reiche Stadt, verarmende Einwohner: In Mailand verteilt die Caritas inzwischen um ein Drittel mehr Essenspakete als zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008. Das sagte Caritasdirektor Luciano Gualzetti am Rand eines Kongresses über Nahrungsmittelverschwendung an der Katholischen Universität Mailand. Es handle sich nicht um eine Nahrungsmittelknappheit, vielmehr sei das Problem vieler Menschen in Italiens teuerster Stadt heutzutage ein unzureichendes Einkommen aufgrund von Arbeitslosigkeit oder prekären Arbeitsverhältnissen. Weil andere Ausgaben wie Miete, Strom und Gas keinen Aufschub duldeten, seien die Familien gezwungen, beim Essen zu sparen, erklärte Gualzetti. Die Zahl der Anfragen wegen Lebensmittelzuweisungen in den Mailänder Pfarreien liege derzeit bei 30.000 pro Jahr.

(rv 05.05.2017 gs)