2017-05-02 09:40:00

Bangladesh: Angst vor Radikalisierung


Die Regierung will mit Geldern aus Saudi-Arabien 560 neue Moscheen bauen, eine in jeder Stadt des Landes. Bei Minderheiten, etwa den Katholiken, führt das zu der Sorge, dass damit neuer Nährboden für islamischen Radikalismus entsteht.

Der Bau der Moscheen wird über eine Milliarde US-Dollar kosten; Ministerpräsidentin Sheikh Hasina hatte 2016 bei einem Besuch in Saudi-Arabien um das Geld gebeten. Ende April gab die Regierung von Bangladesh nun grünes Licht für den Plan.

Ein Minister versicherte gegenüber der Nachrichtenagentur ucanews, die Regierung achte schon in den bisher bestehenden Moscheen streng darauf, dass dort kein Extremismus gesät werde. Dieselbe Aufsicht werde auch in den neuen Moscheen geübt werden.

Bischof Garvaz Rozario von Rajshahi äußerte sich hingegen besorgt. „Wir haben doch noch nie erlebt, dass Saudi-Arabien einfach so Gelder hergibt“, sagte er zu ucanews. Auch im Fall der neuen Moscheen sei doch davon auszugehen, dass die Saudis ihre radikale Version des Islam verbreiten wollten. Rozario ist der Beauftragte für Frieden und Gerechtigkeit unter Bangladeshs Bischöfen.

In Bangladesh gibt es ungefähr 300.000 Moscheen. Die meisten von ihnen werden privat geführt. 2019 finden im Land Wahlen statt. Minderheiten vermuten, dass die regierende Awami-League-Partei mit ihrem Moschee-Plan um die Stimmen radikaler Muslime werben will.

(ucanews 02.05.2017 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.