Kairo: Papst feiert Messe in Fußballstadion

Zweiter und letzter Tag des Papstbesuchs in Ägypten: In einem Stadion am Stadtrand von Kairo feiert Franziskus die Messe mit Gläubigen der katholischen Minderheit. In einem Golfwagen fuhr der Papst durch das Stadionrund, um die Menschen zu begrüßen, an seiner Seite den koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Sedrak von Alexandria; ein Chor sang dazu das „Halleluja“ von Händel und „Tochter Zion, freue dich“. Als Pharaonen verkleidete Kinder hießen den Papst willkommen; ansonsten verhinderten Sicherheitsbeamte jedwedes „Bad in der Menge“.

Das „Air Defense Stadium“ ist mit etwa 20.000 Menschen etwas schütter besetzt; in Ägypten leben zwischen 150- und 200.000 katholische Kopten. Die sechs anderen katholischen Riten, darunter die „Lateiner“ und Chaldäer, fallen zahlenmäßig kaum ins Gewicht. Das Fußballstadion, in dem Franziskus die Messe feiert, gehört zu Gelände der ägyptischen Luftwaffe; es entstand 1970 zum Andenken an den Krieg Ägyptens gegen Israel. 2015 starben hier am Rand eines Fußballspiels mehr als zwanzig Menschen, als junge Fußballanhänger sich eine Schlacht mit der Polizei lieferten.

Die Lesungen der Messe werden auf Arabisch vorgetragen; Franziskus zelebriert auf Latein. Das Geläut von Kirchenglocken kommt vom Band. Das staatliche Fernsehen spielte zu Beginn der Übertragung Aufnahmen ein, auf denen Papstposter, an Luftballons hängend, vor den Pyramiden und dem „Cairo Tower“ in die Lüfte steigen.

Die Sicherheitsmaßnahmen sind spürbar hoch; über den Köpfen der Messbesucher kreist eine Drohne. Die Altarinsel, auf der Franziskus die Messe feiert, ist mit Blumen in den Vatikanfarben Gelb und Weiß geschmückt, über ihr spannt sich zum Schutz vor der Sonne ein Zeltdach.

(rv 29.04.2017 sk)