2017-04-25 14:51:00

D: Juden klagen über wachsenden Antisemitismus


Die jüdische Bevölkerung in Deutschland nimmt laut dem Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus wachsende antisemitische Tendenzen wahr und fürchtet eine Zunahme in den kommenden Jahren. Repräsentativen Umfragen zufolge nehmen „klassisch-antisemitische“ Haltungen seit Jahren ab und wurden im vergangenen Jahr von rund fünf Prozent der Bevölkerung vertreten. Damit sind Stereotypen gemeint wie jenes, dass Juden zu viel Einfluss hätten. Auch der „sekundäre Antisemitismus“ – etwa Vorbehalte gegenüber der Aufarbeitung des Holocaust – sinkt laut Bericht und wird von 26 Prozent vertreten.

Der Unabhängige Expertenkreis beklagte ein fehlendes Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Antisemitismus in Deutschland. Es gebe eine Nebeneinander vielfältiger Projekte gegen Rassismus und Extremismus auf Bund- und Landesebene, jedoch fehle es an dauerhafter Förderung, Koordination und Beteiligung von Betroffenen, sagte der Direktor des Berliner Anne Frank Zentrums und Mitglied im Expertenkreis, Patrick Siegele. Abhilfe schaffen könnten ein Antisemitismus-Beauftragter und eine Bund-Länder-Kommission.

(kap 24.04.2017 gbs) 








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