2017-04-16 07:00:00

Ostern: Wünsche in Syrien, Kolumbien und Zentralafrika


Die Christen weltweit feiern an diesem Sonntag Ostern. Diesmal ist der Ostertermin sowohl bei den Ostkirchen als auch bei den Westkirchen gleich. Ungleich bleibt die Sicherheitslage vieler Gläubige in mehreren Ländern der Welt. In Syrien, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg herrscht, hat Ostern eine „konkrete Bedeutung“, wie gegenüber Radio Vatikan der chaldäische Bischof und Caritas-Syrien-Präsident, Antoine Audo, sagt: „Die Situation bleibt tragisch. Das gilt auch am heutigen Ostersonntag. Wir fühlen uns wahrlich von den Osterereignissen im Glauben berührt. Trotz allem herrscht auch bei uns die Freude der Auferstehung Christi. Für uns ist es ein großes Anliegen, uns mit dem Herrn vereint zu fühlen.“

Gerade nach dem verheerenden Giftgasangriff in der syrischen Provinz Idlib sei es wichtig, sich für das Land einzusetzen. Die Welt dürfe nicht wegschauen, was in Syrien derzeit geschehe, fügt der Bischof an. Die Papstworte zur Lage in Syrien seien eine große Unterstützung. Die Syrer seien ihm und dem Einsatz vieler Christen dankbar.

„Die Menschen hier sagen, dass ohne die Hilfe der Kirche und ohne den Einsatz der internationalen Organisationen, der Caritas und auch des Engagements des Papstes wäre es unmöglich zu überleben. Es wäre dann schlicht und einfach nur eine Tragödie. Es gibt einen großen Konsens darüber, dass mit der Hilfe der Kirche immerhin die Grundbedürfnisse wie Essen, Bildung und Gesundheit abgedeckt würden.“

Ostern-Impuls für Versöhnung in Kolumbien

Auf der anderen Seite der Weltkugel – von Syrien aus gesehen – versucht Kolumbien das Schicksal des Landes neu zu gestalten. Der Versöhnungsprozess gehe weiter und Ostern biete einen wichtigen Impuls, sagt gegenüber Radio Vatikan P. Darío Echeverri, Sekretär der nationalen Versöhnungskommission. Der Konflikt zwischen der Armee der Regierung und der Guerillagruppe Farc dauerte seit 1964 an. Seit einem Jahr ist ein Friedensprozess in Gang.

„Wir brauchen hier in Kolumbien gerade an diesen Ostern das Gefühl, Kraft dafür zu bekommen, vorwärts zu gehen und die Erinnerungen an die traurige Vergangenheit zu überwinden. Es war ein langer Krieg. Wir müssen die Kraft der Auferstehung Jesu spüren, die uns zur Vergebung und Versöhnung führt. Ohne diese Einstellung hat es keinen Sinn hier bei uns, sich als Christ zu bezeichnen und es hätte auch keinen Sinn, den Frieden zwischen der Regierung der der Farc-Guerilla zu schließen. Wir alle müssen die Einstellung vertreten, dass die Versöhnung eine Tatsache in unserem Leben ist.“

Der Papst wird im September das Land besuchen.

Zentralafrika feiert dank dem Franziskus-Effekt

Ein Land, dass Franziskus besucht hat und davon geprägt wurde, ist die Zentralafrikanische Republik. Im Krisenland feiern die Christen das diesjährige Osterfest mit Dankbarkeit für die Papstreise von 2015. Auch wenn schon eineinhalb Jahre vergangen sind, als am 29. November 2015 Franziskus in der Hauptstadt Bangui die erste Heilige Pforte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit öffnete, seien die Früchte jener Geste und jenes Besuchs heute noch spürbar. Und gerade am diesjährigen Osterfest seien die Gläubigen zusammengekommen, um der Kirche für die Unterstützung zu danken. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Karmeliter-Missionar P. Federico Trinchero. Er lebt seit acht Jahren in Bangui.

„Wir haben auch in diesem Jahr wieder das Osterfest gefeiert und wie üblich nahmen viele Menschen an den Gottesdiensten teil. Das liegt wohl auch daran, dass seit eineinhalb Jahren eine gewisse Sicherheit und Ruhe herrscht. Wir können sogar zu verschiedenen Uhrzeiten Gottesdienste anbieten, was früher nicht möglich war. In unseren Kirchen kommen ganz viele junge Menschen und Kinder.“

Der Papst-Effekt sei immer noch spürbar, fügt der Missionar an. „Ich würde sogar von einem Wunder sprechen. Es gibt zwar immer wieder kleine Zwischenfälle, aber im Großen und Ganzen herrscht hier Ruhe. Gerade zu Ostern sind die Worte des Papstes gut angekommen und viele sagen sich hier: Wir dürfen jetzt nicht den positiven Schwung ausklingen lassen und den Bergoglio-Effekt verschwenden. Damit ist jene Hoffnung auf Frieden gemeint, den der Papst bei seinem Besuch gewünscht hatte.“

(rv 16.04.2017 mg)








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