2017-04-10 10:59:00

„Wir fahren entspannt" nach Ägypten, trotz Anschlag


Die Anschläge in Ägypten hat ein hoher Vertreter des vatikanischen Staatssekretariats als Angriff auf den interreligiösen Dialog gewertet. Die Bluttaten seien „leider offensichtlich" so zu lesen, sagte Kurienerzbischof Giovanni Angelo Becciu, Leiter der Sektion für die Allgemeinen Angelegenheiten im Staatssekretariat, der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera". Zugleich handle es sich wohl um eine „indirekte Botschaft" an die ägyptische Regierung, die den Christen mehr Freiheiten eingeräumt habe.

Becciu relativierte zugleich Sicherheitsbedenken mit Blick auf den Ende April geplanten Besuch von Papst Franziskus in Kairo. Auch bei früheren Reisen seien Bedenken wegen Attentaten aufgekommen, etwa in der Zentralafrikanischen Republik. Ägypten habe eine bestmögliche Vorbereitung zugesichert. „Wir fahren entspannt", sagte Becciu, der von Amts wegen den Papst auf Auslandsreisen begleitet.

Der Kurienerzbischof betonte, Papst Franziskus habe vom ersten Erscheinen des „Islamischen Staats" an zwischen den Terrorakten von Fanatikern und der islamischen Religion an sich unterschieden. „Er hat sich immer geweigert, den Islam als solchen mit Terrorismus zu assoziieren", sagte Becciu. Das habe dem Papst die Anerkennung von Muslimen eingetragen.

Bei Bombenanschlägen auf zwei koptische Kirchen im nordägyptischen Tanta und in Alexandria wurden am Palmsonntag nach Regierungsangaben mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. 

(kna 10.04.2017 gs)

 








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