2017-04-10 15:04:00

Ökumene: Weltkirchenrat ortet neue christliche Kreuzzug-Mentalität


Vor neuen fundamentalistischen und extremistischen Bewegungen in der „christlichen Familie“ hat der Generalsekretär des Weltkirchenrates (Ökumenischer Rat der Kirchen/ÖRK), Pastor Olav Fykse Tveit, gewarnt und in diesem Zusammenhang auch die USA genannt: „Einige kombinieren die Religion mit einer politischen Agenda.“ Tveit äußerte sich in einem Interview in der Sonntagsausgabe der „Kleinen Zeitung“. Wörtlich sagte der ÖRK-Generalsekretär: „Es gibt einen Kampf um die Seele der Christenheit. Ist unsere christliche Zukunft damit verbunden, dass wir andere wegdrücken, oder ist es davon geprägt, dass wir inklusiv mit den anderen umgehen, geprägt von den christlichen Werten? Wollen wir Christentum wieder im Sinne der Kreuzzüge definieren, der heilige Krieg? Das ist keine Option, finde ich."

Zum Selbstverständnis des Weltkirchenrates meinte Tveit wörtlich: „Wir bemühen uns um Einheit der Kirchen und legen gemeinsam Zeugnis für unseren Glauben ab. Es geht um beides: wie wir uns zueinander verhalten und wie zu denen , die uns brauchen. Aber das heißt nicht, dass wir einander mögen müssen, unsere Strukturen, unsere Theologie. Liebe geht darüber hinaus. Sie ist, was wir gemeinsam miteinander tun."

Pastor Tveit gehört der lutherischen Kirche an und ist seit 2010 ÖRK-Generalsekretär. Die katholische Kirche ist nicht ÖRK-Mitglied, hat aber Beobachterstatus und ist in zwei Kommissionen vertreten.
(kap 10.04.2017 gs)








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