2017-04-06 13:00:00

Papstpredigt: Gottes Treue schenkt Freude auch in der Not


Gottes Treue schenkt Freude auch in der Not. Das hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag anhand des Stammvaters Israels, Abraham, verdeutlicht. Der Bund Gottes mit dem „Vater der vielen Völker“ verweise zugleich auf das Gemeinschaftliche der Kirche, führte der Papst in seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus Santa Marta aus.

Die Erste Lesung des Tagesevangeliums erzählt davon, wie Gott Abraham auf die Probe stellt. Abraham gehorchte ihm, als er seine Heimat verließ, um nach Kanaa zu gehen. Auch glaubte er der Verheißung, er werde „mit hundert Jahren“ noch einen Sohn von seiner „unfruchtbaren Frau“ empfangen, sagte der Papst. „Wenn jemand das Leben des Abraham beschreiben wollte, könnte er sagen: ,Das ist ein Träumer‘“, kommentierte Franziskus. Mit Verrücktheit habe aber Abrahams „Traum der Hoffnung“ nichts zu tun, denn er habe Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gott gezeigt.

„Er wurde auf die Probe gestellt. Es wird von ihm verlangt, seinen jungen Sohn zu opfern: Abraham gehorchte und machte weiter, entgegen jeder Hoffnung. Das ist unser Stammvater Abraham, der weiter, weiter, weitergeht, und als sein Tag kam und er Jesus sah, war er voll der Freude. Ja: Ihm war dies versprochen, und diese Erfüllung des Versprechens des Bundes zu sehen, machte ihn froh. Es war die Freude zu sehen, dass Jehova ihn nicht betrogen hatte, dass Gott – wie wir gehört haben – seinem Bund immer treu ist.“

Gott hatte von Abraham rückhaltlosen Glauben und Gehorsam gefordert und ihm einen ewigen „Bund“ zugesagt. Er habe dem „Vater der vielen Völker“ zahlreiche Nachkommenschaft verheißen, so Franziskus – so zahlreich „wie die Sterne des Himmels und die Sandkörner am Meer“: „Und wir können heute sagen: ,Ich bin einer von diesen Sternen. Ich bin eines dieser Sandkörner‘, so der Papst. Die Betrachtung Abrahams, der im Neuen Testament im Stammbaum Jesu aufgeführt ist, reiche an die Wurzeln unseres Glaubens, führte er weiter aus: „In dieser großen Geschichte ist die kleine Geschichte eines jeden von uns enthalten, gerahmt durch Gott und Jesus.“ Der Herr habe seine Versprechen gehalten - auch das zeige sich an Abraham.

„Die Geschichte betrachten: Ich bin nicht allein, ich bin ein Volk. Gehen wir gemeinsam. Die Kirche ist ein Volk. Doch ein von Gott geträumtes Volk, ein Volk, das ein Vater auf die Erde brachte, das gehorcht. Und wir haben einen Bruder, der sein Leben für uns gab, um uns zu einem Volk zu machen. Und so können wir den Vater betrachten, ihm danken; Jesus betrachten, ihm danken; Abraham und uns betrachten, die wir Teil des Weges sind.“

Die Geschichte Abrahams zeige, dass der Bund mit Gott Freude schenke, selbst in der Not, unterstrich Franziskus. Und er lud die Gläubigen dazu ein, an diesem Tag einen „Tag der Erinnerung“ zu begehen und die Anwesenheit Gottes in unserem Leben zu betrachten.

„Ich lade euch dazu ein, heute fünf, zehn Minuten sitzen zu bleiben, ohne Radio, ohne Fernsehen, zu sitzen und an eure eigene Geschichte zu denken: den Segen und die Probleme, an alles. Die Gnaden und die Sünden: alles. Und dort die Treue dieses Gottes zu betrachten, der seinem Bund treu blieb, er hat das Versprechen gehalten, das er Abraham gab, blieb der Erlösung treu, die er in seinem Sohn Jesus versprach. Ich bin sicher, dass inmitten der vielleicht hässlichen Dinge – denn die kennen wir alle, viele hässliche Dinge in unserem Leben – wenn wir so innehalten, wir die Schönheit der Liebe Gottes entdecken, die Schönheit seiner Barmherzigkeit, die Schönheit der Hoffnung. Und ich bin sicher, dass wir alle voll von Freude sein werden.“

(rv 06.04.2017 pr)








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