2017-04-06 13:38:00

Kolumbien: „Eine bestürzende Tragödie“


Fast 300 Menschen hat der Erdrutsch von Mocoa in den Tod gerissen, 332 Menschen wurden verletzt: Kolumbien kämpft weiter mit den Folgen der katastrophalen Regenfälle der letzten Tage. Die Schlammlawine ereignete sich in einem entlegenen Teil des Landes. Sie lässt die Umsetzung des historischen Friedensabkommen mit den FARC-Rebellen, sonst zuverlässig Thema Nummer eins, jetzt in den Hintergrund der Aufmerksamkeit treten.

Papst Franziskus wird Kolumbien im September 2017 besuchen; dabei wird er sich wohl auch mit Betroffenen der Katastrophe von Mocoa treffen. „Wirklich, wir sind bestürzt über diese Tragödie“, sagt der emeritierte Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos, ein Kolumbianer. „Sie kommt zu den vielen Problemen hinzu, die das Land derzeit ohnehin schon hat. Der Papst hat bewegende Worte über das Unglück in Kolumbien gefunden, als er am Ende der Messe bei seinem Besuch in Carpi sagte, er sei zutiefst bewegt vom Unglück der Menschen. Der Heilige Vater bereitet sich gerade auf seine Reise nach Kolumbien vor; sein Besuch wird in diesem Moment des Schmerzes einen großen Trost bedeuten.“

Mocoa zeigt ein Bild der Verwüstung. Häuser, Schulen, Krankenhäuser wurden vom Erdrutsch buchstäblich plattgemacht. Nach Caritas-Angaben sind 300 Familien obdachlos geworden, und viele haben alles verloren, was sie hatten. „Die Tragödie in Mocoa im Südosten unseres Landes, wo auch noch viele Menschen vermisst werden, bringt enormes Leid für Kolumbien mit sich. In einer solchen Situation bedeutet ein Besuch des Papstes viel – das wird ein Geschenk der unermesslichen Barmherzigkeit Gottes. Seine Anwesenheit in Kolumbien wird uns dazu auffordern, uns gegenseitig zu vergeben.“

Franziskus will Kolumbien unbedingt besuchen, um den Friedensprozess dort zu unterstützen. Das gibt der Visite von vorneherein eine politische Note. Demgegenüber betont Kardinal Castrillon Hoyos den geistlichen Charakter der Papstreise.

„Unser Land ist ein Land des Glaubens. Wir können dem Heiligen Vater sagen, dass wir ihn nicht nur als die große Persönlichkeit erwarten, die er ist, sondern als Stellvertreter Christi. Denn wir glauben, dass Jesus, der Sohn Mariens, auch der Sohn Gottes ist. Kolumbien öffnet dem Papst seine Arme, um ihn willkommen zu heißen – auch in diesem Augenblick des Schmerzes, den wir erleben.“

An diesem Donnerstag feiert der Päpstliche Nuntius in Kolumbien, Erzbischof Ettore Balestrero, in der Kathedrale von Moncoa einen Gottesdienst für die Opfer. Danach will er betroffene Familien in den Notunterkünften besuchen.

(rv/fides 06.04.2017 sk)








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