Der Heilige Stuhl fordert dazu auf, die humanitäre Pflichten zu bedenken und eine Lösung für die politische Krise in Syrien zu finden. Das sei der Beitrag zur zweitägigen Konferenz in Brüssel „Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region“ vom 4. und 5. April. Der Heilige Stuhl zeige sich zutiefst betroffen über die Lage im Land und rief nun zur Empathie und Solidarität auf, um dem scheinbar endlosen Kreislauf der Gewalt ein Ende zu bereiten und sozialen Zusammenhalt und friedvolles Miteinander zu schaffen.
Das internationale humanitäre Recht müsse ohne Abstriche respektiert werden, „vor
allem mit Blick auf die Zivilbevölkerung“, sagte der vatikanische Außenminister Paul
Richard Gallagher am Mittwoch. Der Vatikan „sei sehr besorgt über das enorme menschliche
Leiden, das Millionen unschuldige Kinder und andere Zivilisten trifft, die von elementarer
humanitärer Hilfe, medizinischer Versorgung und Bildung ausgeschlossen bleiben“, so
Gallagher laut dem vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. Zugleich äußerte er sich
besorgt über die Behandlung von Häftlingen in Syrien. Papst Franziskus hatte zuvor in
seiner Generalaudienz am Mittwoch den mutmßalichen Giftgaseinsatz in Syrien verurteilt.
Die zweitägige Syrien-Konferenz, die am Mittwoch endete, war auf Initiative der EU,
Deutschlands, Norwegens, Kuwaits, Katars, Großbritanniens und der Vereinten Nationen
zustandegekommen. Dazu waren 70 Delegationen internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft
angereist.
Der vatikanische Außenminister bekräftigte die Forderung nach einer Einstellung der
Kampfhandlungen und einer politischen Lösung des Konflikts. Gallagher hob in seiner
Rede auch das humanitäre Engagement des Vatikan und der katholischen Kirche hervor.
2016 hätten katholische Organisationen Hilfen im Gesamtvolumen von 200 Millionen Dollar
geleistet und damit 4,6 Millionen Menschen in Syrien und der Region untersützt, so
der vatikanische Außenminister.
Papst Franziskus hatte zuvor in seiner Generalaudienz am Mittwoch den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien verurteilt.
(rv/kna 05.04.2017 gbs)
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