Bei einer Gewaltaktion von rund 5.000 Hindus gegen Muslime im indischen Bundesstaat
Gujarat ist Medienberichten zufolge ein Mensch getötet worden, 14 Personen wurden
verletzt. Außerdem wurden 20 von Muslimen bewohnte Häuser niedergebrannt, wie indische
Medien am Sonntag berichten.
Auslöser der Krawalle war demnach der Zorn hinduistischer Schüler einer Schule in
der Großstadt Patan über ein angeblich ungehöriges Verhalten eines muslimischen Schülers.
Rund 5.000 hinduistische Schüler hätten dann in dem mehrheitlich von Muslimen bewohnten
Viertel Vadavali mehr als ein Dutzend Häuser geplündert, 20 Häuser in Brand gesteckt
und auch Autos angezündet.
Gujarat ist der Heimatstaat des hindu-nationalistischen indischen Premierministers
Narendra Modi. Die Region war in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz gewaltsamer
Konflikte zwischen Hindus und Muslimen. Bei dem schwersten Zusammenstoß kamen 2002
mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Die Mehrheit der Toten waren Muslime. Der heutige
Premierminister Modi war damals Regierungschef von Gujarat. Modi wurde seinerzeit
vorgeworfen, vorsätzlich nichts zur Eindämmung der Gewalt gegen Muslime unternommen
zu haben. Der damalige Vorfall gilt als der bisher schwerste religiöse Konflikt in
Indien.
(kna 26.03.2017 sk)
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