2017-03-22 14:56:00

Kardinal Marx über Europa: „Gemeinsamer Weg der beste“


Der Münchner Kardinal Reinhard Marx beklagt, auch Katholiken in Europa seien für eine Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Die Spaltungen über den Umgang mit Migranten beträfen nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaften der europäischen Staaten, sagte Marx in einem Interview des italienischen Pressedienstes SIR vom Mittwoch. „Auch die Kirche hat erfahren müssen, dass es in den verschiedenen Ländern auseinandergehende Meinungen über die Aufnahme von Flüchtlingen gibt“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Dies sei umso schmerzhafter, „als dieHaltung des Papstes in dieser Frage vollkommen eindeutig ist“.

Zugleich forderte der Vorsitzende der Kommission der Bischofskonferenzen in der EU (COMECE) „langfristige politische Lösungen“ auf europäischer Ebene angesichts der großen Migrationsbewegungen. Die gegenwärtig insgesamt vergleichsweise niedrigen Flüchtlingszahlen dürften nicht von dieser Aufgabe ablenken. Kritiker hatten etwa der Polnischen Bischofskonferenz vorgeworfen, dass sie beim Thema Flüchtlinge der restriktiven Position der Regierung in Warschau näher stehe, als der Haltung des Papstes.

Mit Blick auf das 60-Jahr-Jubiläum zur Unterzeichnung der Römischen Verträge unterstrich der Kardinal weiter, ein geeinigtes Europa sei auch heute noch „eine Friedensgarantie“: „Der gemeinsame Weg ist der beste“, so Marx wörtlich.

(kna/sir 22.03.2017 pr)








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