2017-03-17 09:41:00

USA/D: Merkel und Trump „wie Feuer und Wasser“


An diesem Freitag trifft die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Washington. Da trifft die evangelische Pastorentochter den US-amerikanischen Selfmade-Multimillionär - und die Liste der Gegensätze könnte man munter weiter führen. Für den Jesuitenpater und USA-Kenner Godehard Brüntrup ist eines klar, die Kanzlerin wird auch in der Konfrontation mit Trump ihren eigenen Weg gehen. Im Gespräch mit dem Domradio erläutert P. Brüntrup, dass allein die Charaktere kaum unterschiedlicher sein könnten.

„Sie ist eher ruhig und zurückhaltend, er narzisstisch, um sich selbst drehend, immer im Mittelpunkt stehen wollend, immer hervorstechen wollend. Wie Feuer und Wasser kann man durchaus sagen. Ich würde an ihrer Stelle nicht den Konflikt suchen mit ihm“, so sein Tipp an die CDU-Politikerin. Sie sei „die viel erfahrenere Politikerin“ und deshalb glaube er „eher, dass sie über andere, sublimere Methoden der List verfügen könnte“. „Wenn man es mit einem Menschen wie Trump zu tun hat, dann wird man ihn nicht direkt konfrontieren, da wird er nur aggressiv bösartig werden. Man wird versuchen gemeinsamen Boden zu finden, gemeinsame Interessen. Er ist ein Businessmensch, er ist ein Mann des Stils, man wird versuchen ihm etwas anzubieten, was für ihn attraktiv ist. Seine ersten Wochen waren auch nicht so toll, er muss auch Erfolge vorweisen, ihn vielleicht mit etwas locken, mit einer Sache, die er nach außen verkaufen kann.“

Wenn also das Treffen „einigermaßen gut“ ablaufe und zum Beispiel im Freihandel oder in der Bekämpfung des Terrorismus „gemeinsame Interessen“ gefunden werden, dann stehe Trump durchaus als ein fähiger und guter Politiker da, so Pater Brüntrup. Er erinnert daran, dass die Bundesrepublik bis heute „in vielfacher Hinsicht“ auf die USA angewiesen sei. „Und deshalb ist es in unserem Interesse, dass diese Gespräche gut laufen. Und das weiß sie auch und das wird sie mit großem Geschick und großer politischer Erfahrung auch in unserem Interesse gestalten, da bin ich sicher“, sagt der USA-Kenner.

(domradio 17.03.2017 mg)








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