2017-03-17 09:29:00

D: Unterstützung für Moscheebau in Monheim


Gehört der Islam zu Deutschland? Und wenn ja, wie gehen wir dann mit Moscheebauten um? In Köln gab es vor zehn Jahren Streit um einen Moscheebau, in Erfurt wurde im vergangenen Jahr ein Bürgerbegehren gegen eine Moschee abgelehnt und nun trifft es Monheim. Die Stadt wird zwei muslimische Gemeinden bei ihrem Moscheebau unterstützen. Ein Bürgerbegehren dagegen hat der Stadtrat für unzulässig erklärt, schon aus formalen Gründen, dann aber auch inhaltlich, hätte das Begehren die Kriterien für solch eine Befragung nicht erfüllt, erklärt Daniel Zimmermann, Bürgermeister von Monheim, den Kollegen vom Domradio in Köln.

„Es gibt Studien, die besagen, dass - je nachdem, wie man die Frage stellt - bis zu 15 Prozent ein gefestigtes islamfeindliches Weltbild haben. Aber die Übrigen, die vielleicht nur skeptisch sind und einzelne Vorurteile haben, die wollen wir durch Begegnung überzeugen“: Zimmermann will Werbung machen für die Entscheidung der Stadt, die Gemeinden zu unterstützen. „Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde hier machen das schon seit einigen Jahren vorbildlich. Dort gibt es einen Arbeitskreis ‚Christen treffen Muslime’, der einmal im Quartal zusammensitzt und über religiöse Fragen diskutiert. Zum Beispiel jetzt aktuell, wie die Fastenzeit bei Christen und Muslimen begangen wird. Und dort wollen wir noch mehr Leute involvieren und Gelegenheit schaffen, dass Nichtmuslime mit den beiden muslimischen Gemeinden in Kontakt treten, sich kennen lernen, und merken, dass es keine Radikalen sind, sondern Menschen wie Du und Ich.“

Monheim gehe es finanziell nicht schlecht, sagt der Bürgermeister, man investiere in Bildung, Wohnungsbau und viele andere Projekte, auch die Kirchen profitierten davon. „Vor dem Hintergrund dieser Situation fände ich es einfach ungerecht, die muslimischen Gemeinden da auszuschließen.“ Jetzt brauche man erst einmal Geduld, sagt Zimmermann den Kollegen vom Domradio in Köln. Sieben Jahre hätten sie dem Verfahren nach Zeit für den Bau, jetzt hätten erst einmal die Nichtmuslime Zeit und Gelegenheit, sich die Projekte anzuschauen.

 

(domradio 17.03.2017 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.