2017-03-17 13:27:00

Bangladesch: Kirche verurteilt neues Gesetz zur Kinderehe


Die katholische Kirche in Bangladesch verurteilt ein umstrittenes neues Gesetz über Kinderehen, das die Verheiratung von Mädchen de facto ab null Jahren ermöglicht. Die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden bezeichnete das Gesetz als schweren Fehler. Sofern „besondere Situationen“ vorliegen, erlaubt Bangladesch die Eheschließung in jedem Alter. Zu diesen Ausnahmesituationen gehört eine „unvorhergesehene oder illegale Schwangerschaft“ oder eine Vergewaltigung. In einem solchen Fall, so die Argumentation, schütze eine Heirat die „Ehre“ des Mädchens.  Die Kirche sowie diverse Menschenrechtsorganisationen fürchten, dass diese Klausel Gewalt gegen minderjährige Mädchen legitimiert oder sogar fördert und die Opfer den Tätern komplett ausliefert.

Präsident Abdul Hamid hatte das vom Parlament erarbeitete Regelwerk am 11. März in Kraft gesetzt. In Bangladesch ist dem Kinderhilfswerk Unicef zufolge jede zweite Braut bei ihrer Hochzeit jünger als 18 Jahre.

(cath.ch 17.03.2017 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.