2017-03-01 14:02:00

Österreich: Teil des Stephansdom-Schatzes orthodoxer Herkunft


Der Wiener Stephansdom hat bisher nicht bekannte historische Verbindungen zur orthodoxen Kirche: So ist ein wesentlicher Teil des Reliquienschatzes des Doms orthodoxer, genauer gesagt byzantinischer Herkunft. Das geht aus einem bislang verschollenen, nun aber wieder entdeckten Dokument aus dem 14. Jahrhundert hervor. Dabei handelt es sich um eine Urkunde aus dem Jahr 1363, mit der der Verkauf von mehr als 50 Reliquien in Konstantinopel an einen italienischen Arzt namens Petrus de Pistagallis bestätigt werden. Noch unter Rudolf IV. (1339-65) dürfte der Schatz schließlich nach St. Stephan gelangt sein, wie der Wiener Byzantinist Christian Gastgeber der Nachrichtenagentur Kathpress sagte. Er hat das besagte Dokument untersucht und dazu eine Studie verfasst.

„Ein derart umfangreicher Ankauf direkt aus der Hauptstadt des byzantinischen Reiches ist bislang unbekannt. Die Spuren des Arztes verlieren sich, bis das Dokument in St. Stephan in Wien auftauchte“, so Gastgeber. Man könne davon ausgehen, „dass diese Reliquien sehr bald in den Westen gelangten, und gerade Wien unter Pfalzherzog Rudolf IV., dem Stifter, hatte großes Interesse an einer Aufwertung von St. Stephan als Domkirche seiner Residenz“. Erlesene Reliquien aus dem Osten seien ihm diesbezüglich wohl gerade recht gekommen. Gastgeber sprach von „einer Brücke mehr, die nun die katholische und orthodoxe Tradition in Wien verbindet“.

(kap 01.03.2017 sk)








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