2017-02-28 12:23:00

Papstpredigt: Wählt Gottes Reichtum


Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Reichtum – daran hat der Papst an diesem Dienstag in seiner Morgenmesse erinnert. Ausgehend vom Tagesevangelium nach Markus, das von der reichen „Entlohnung“ durch Gott erzählt, beschrieb Franziskus den „Stil des Christen“: Entbehrung, Freude und Mut zur Nachfolge Jesu.

Eine „Rechnung“ mit Gott?

„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Mk, 10,25): Jesu Gleichnis vom Nadelöhr habe die Jünger erschreckt, so der Papst. Es veranlasste Petrus zu der Frage, wie es den Jüngern denn ergehen werde, wenn sie Besitz und Familie verließen, um Jesus zu folgen. Petrus wollte sichergehen, er habe sozusagen eine Rechnung mit Gott aufmachen wollen, kommentierte der Papst.

„Das Hundertfache“ werde „jeder“ empfangen, der „um meinetwillen und des Evangeliums willen“ Haus und Familie hinter sich lasse, fasste er Jesu Worte zusammen: „,Ihr werdet alles erhalten‘ – mit dem Übermaß, mit dem Gott seine Gaben gibt. ,Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat‘, (…) wird dafür ,das Hundertfache empfangen, wenn auch unter Verfolgungen und in der kommenden Welt das ewige Leben‘. - Alles. Der Herr gibt nicht weniger als alles. Wenn Er etwas schenkt, schenkt er sich selbst, was alles bedeutet.“

Alles geben und alles erhalten

Eine Passage in Jesu Rede mache stutzig, präzisierte der Papst dann. Der Gottessohn sprach über „Verfolgungen“ – an dieser Stelle setze das „andere Denken und Handeln“ ein: Jesus gab sich ganz, denn die Fülle Gottes ist eine „am Kreuz vernichtete Fülle“, formulierte der Papst: „Das ist die Gabe Gottes: die vernichtete Fülle. Und das ist der Stil des Christen: die Fülle suchen, die vernichtete Fülle erhalten und diesem Weg folgen. Das ist nicht leicht, es ist nicht leicht. Was ist das Zeichen dafür, dass ich dort vorangehe, im Alles-Geben und Alles-Erhalten?“

Jedenfalls nicht die Trübsal, so Franziskus: Als Jesus dem jungen Reichen sagte, er solle seinen ganzen Besitz verkaufen und den Armen geben, sei dieser „betrübt“ fortgegangen – er habe den Reichtum gewählt, nicht die Nachfolge Jesu: „Er war nicht in der Lage dazu, zu empfangen und die vernichtete Fülle aufzunehmen. Die Heiligen und Petrus haben sie aufgenommen. Und inmitten der Prüfungen, angesichts von Problemen hatten sie ein friedliches Gesichts und Freude im Herzen.“

Mit Freude

Freude beim Selbstopfer – sie sei das Zeichen dafür, sich auf dem richtigen Weg zu befinden. Der Papst erinnerte an dieser Stelle an den chilenischen Heiligen Alberto Hurtado: „Er arbeitete immer, nahm Schwierigkeiten, eine nach der anderen,  arbeitete für die Armen… Er war wirklich ein Mann, der es in seinem Land weit brachte. Barmherzigkeit für die Hilfe der Armen… Doch er wurde verfolgt – so viel Leid. Aber er war da, vernichtet am Kreuz, und sagte: ,glücklich, Herr, glücklich‘. Möge er uns lehren, auf diesem Weg zu gehen, uns die Gnade geben, auf diesem wohl schweren Weg des Alles und Nichts zu gehen, der vernichteten Fülle Jesu Christi und immer zu sagen – vor allem bei Schwierigkeiten: ,Glücklich, Herr, glücklich‘.“

(rv 28.02.2017 pr)

 








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