2017-02-28 13:44:00

Kongo: Kasai-Konflikt „Ergebnis politischer Manipulation“


Der gewaltsame Konflikt in der Provinz Kasai ist nach Ansicht der Bischöfe des Landes das Ergebnis politischer Manipulation. Die Gründe der Gewalt lägen in „einem schlechten Umgang mit traditionellen Stammesstrukturen, die manipuliert und strapaziert wurden“, heißt es in einer Erklärung der Bischofskonferenz, aus der der vatikanische Fides-Dienst zitiert. Grundlage des Konflikts seien „die Frustration einer ganzen Region, die lange ausgegrenzt wurde“, sowie die hohe Jugendarbeitslosigkeit.

Seit Juli 2016 habe der Konflikt zwischen dem Stammeshäuptling Jean-Prince Kamwina-Nsapu Pandi und den Behörden der Provinz Kasai ein „tragisches Ausmaß“ angenommen, „das weit über die ursprünglichen Brandherde hinausgeht und viele Gemeinden in der Region betrifft”, so die Versammlung der Bischöfe der Kirchenprovinz Kananga. In der Region liefern sich Anhänger des traditionellen Führers Kamwina Nsapu seit letztem Sommer einen Kleinkrieg mit der Zentralregierung.

Die von den Anhängern des im August von der Polizei ermordeten Kamwina-Nsapu verübte Gewalt haben den „Tod hunderter Menschen“, darunter auch Kinder und Jugendliche, verursacht und zu „systematischen Menschenrechtsverstößen sowie der Verwüstung öffentlicher Infrastrukturen“ geführt. Kinder und Jugendliche, die die Eltern verloren, würden dabei „instrumentalisiert und als Kämpfer rekrutiert“, so die Bischöfe. Die Gewalt der Regierung habe ihrerseits zum „Entstehen einer Widerstandsbewegung unter der Bevölkerung“ geführt.

Die Kirchenvertreter riefen zum Einstellen der Gewalt sowie zu Versöhnung auf. Kriminelles Verhalten müsse bestraft werden, forderten sie von der Politik.

(fides 28.02.2017 pr)








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