2017-02-25 12:09:00

Österreich: Schönborn gegen generelles Kopftuchverbot


Ein generelles Kopftuchverbot ist unzulässig und diskriminierend. Das sagt Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ vom Samstag. Der Wiener Erzbischof sprach sich für eine differenzierte Diskussion über die Grundfrage aus, ob Religion etwas mit dem öffentlichen Leben zu tun habe. Für gewisse Berufsgruppen sei ein Verbot religiöser Symbole zulässig, so der Kardinal, aber den Menschen müsse auch die Freiheit zugestanden werden, ein Kleidungsstück zu wählen, egal welche Motive dahinter stünden. Wer einen religiös aseptischen öffentlichen Raum wolle, wolle ein anders Land, so Schönborn. Auch die Diskussion um die Burka solle „nicht mit einem generellen Verbot, sondern mit Klarstellungen, in welchen Situationen das Tragen nicht erlaubt ist, verbunden werden – etwa vor Gericht“, sagte der Kardinal.

Im Rahmen des Integrationsgesetzes ist in Österreich auch ein Verbot von Vollverschleierung von der Regierungskoalition festgelegt worden. Im Rahmen dieser Debatte wird auch über das „Neutralitätsgebot“ im öffentlichen Dienst diskutiert.

(kap 25.02.2017 dh)








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