2017-02-25 14:35:00

US-Kardinal zu Protesten gegen Trump und Amoris laetitia


Protest muss sich gegen die politischen Handlungen richten und nicht gegen die Personen, die die Politik machen. Das sagte Kardinal Blase J. Cupich in einem Interview, das die Internetseite „Vaticaninsider“ am Freitagabend veröffentlichte. Die Proteste darauf zu lenken, einen rechtmäßig gewählten Präsidenten nicht zu akzeptieren, führe auf lange Sicht zu nichts. „Das ist nur ein Protest um des Protestes willen“, so der Erzbischof von Chicago. Es sei zu früh, etwas über die Arbeit der neuen US-amerikanischen Regierung zu sagen. In Amerika lebten viele Menschen „im Schatten“ und Menschen, besonders Kinder, die auf diese Weise schon lange in den USA lebten, abzuschieben, sei keine Lösung. Das Problem müsse systematisch und nicht fragmentarisch gelöst werden. Weiter sagte der Kardinal, die USA hätten als „führende Nation der Welt“, eine besondere Verantwortung beim Thema Klimaschutz.

Angesprochen auf die Diskussion um das nachsynodale Schreiben „Amoris laetitia“, sagte der Erzbischof, es gebe keine Verwirrung, sondern „Amoris laetitia ist sehr klar und vor allem ein lehramtliches Dokument“. Chupich sei nicht besorgt über die Debatte. Diese führe dazu, dass das Schreiben von noch mehr Menschen gelesen werde.

US-Präsident Donald Trump wurde unter anderem für seine Einwanderungspolitik kritisiert – auch von US-Bischöfen. Papst Franziskus wurde von Kritikern vorgeworfen, mit dem im März 2016 veröffentlichen Schreiben „Amoris laetitia“, die katholische Lehre über die Ehe aufgeweicht zu haben. Offene Zweifel an dem Dokument äußerten vier Kardinäle in einem Brief mit dem Titel „Dubia“. Sie sprachen davon, das Schreiben erzeuge „Verwirrung“. Auch der offene Brief hatte für Kritik gesorgt.

(Vaticaninsider 25.02.2017 dh)








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