2017-02-11 12:10:00

Israel: „Akt der Grausamkeit“


Gegen die geplante Ausweisung von 14 philippinischer Jugendlicher aus Israel hat sich der Patriarchalvikar für die hebräisch-sprechenden Katholiken im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gewandt. „Ihr habt entschieden, dass es keinen Platz im Staat Israel für diese Jugendlichen gibt“, schrieb Pater David Neuhaus in einem offenen Brief an den israelischen Innenminister Aryeh Deri. Und er ergreift für die jungen Leuten Partei: „Sie sind alle in Israel geboren, sprechen fast ausschließlich hebräisch, sehen dieses Land als ihre Heimat an und haben nur einen Traum: hier ein zu Hause aufzubauen und zur Entwicklung und zum Wohlstand dieses Landes beizutragen“. Die Großeltern der Kinder hätten „Juden auf den Philippinen aufgenommen, die vor der Schoah flohen“, fährt der Jesuit in seinem Brief fort. Er bezieht sich dabei auf die Öffnung des asiatischen Landes unter Präsident Manuel Quezon im Jahr 1930 für 1.300 jüdische Flüchtlinge. Das Abschiebedekret wertet Neuhaus vor diesem Hintergrund als „Akt der Grausamkeit“ und Betrug einer Geschichte der „Großzügigkeit und Freundlichkeit“.

Fehlende Aufenthaltsgenehmigung

Die Jugendlichen sind Einwandererkinder, die seit elf Jahren in Israel leben. Ihre Eltern kümmern sich als Pfleger um israelische Rentner und mussten deshalb ihre eigenen Eltern dort zurücklassen. Die Abschiebung der Jugendlichen samt ihrer Familien aus Israel droht aufgrund fehlender Aufenthaltsgenehmigung.

(pm/rv 11.02.207 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.