2017-02-10 14:24:00

Großbritannien: Kritik an Haltung zu Flüchtlingskindern


„Traurig und schockiert“ ist der Erzbischof von Canterbury über die Entscheidung der Regierung, nur 350 unbegleitete minderjährige Flüchtlingskinder aus Europa aufzunehmen. Laut britischen Medienberichten äußerte sich Justin Welby, der zugleich Primas der anglikanischen Kirche von England ist, am Donnerstag mit seiner Kritik. Er habe damit gerechnet, dass nach dem entsprechenden Programm, dem sogenannten „Dubs Amendment“, bis zu 3.000 Migrantenkindern Zugang zu Großbritannien gewährt würde.

„Unser Land hat eine lange Geschichte darin, die Bedürftigen willkommen zu heißen, besonders die Schwächsten wie unbegleitete Kinder“, sagte Welby. Von dieser „stolzen Geschichte, den Schutzbedürftigsten zu helfen“ dürfe sich das Land nicht abwenden. Er forderte die Regierung auf, ihre Entscheidung zu überdenken. Die „Fluchtbewegung verzweifelter Menschen“ müsse als Chance zur Pflichterfüllung gesehen werden.

Die Justizministerin Amber Rudd begründete die Entscheidung damit, das Programm könnte falsche Anreize setzen, sodass Eltern  ihre Kinder auf eine gefährliche Reise nach Europa schicken. „Es ermutigt Menschenschmuggler“, sagte sie am Donnerstag während einer Fragestunde im Parlament.

Die Regierung hatte die Aufnahme unbegleiteter Flüchtlinge aus Europa im vergangenen Jahr beschlossen. Mittlerweile befinden sich 150 auf der Insel, weitere 200 sollen folgen.

(kap/kna 10.02.2017 jg)








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