2017-02-09 13:17:00

Schweiz: Unterschiede bei Zahl der Kirchenaustritte


Die Zahl der Kirchenaustritte in der Schweiz ist gestiegen, aber nicht überall im selben Ausmaß. Die meisten Austritte haben sowohl die katholische als auch die reformierte Kirchen in Basel zu verzeichnen. Auch in den Kantonen Solothurn und Aargau haben sich in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Menschen von der Kirche abgewandt. Das geht aus den neuen Statistiken des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) zur Römisch-Katholischen und zur Evangelisch-Reformierten Kirche hervor.

Das SPI mahnt jedoch zur Vorsicht bei der Interpretation der Zahlen: Die Austrittsraten schwankten von Jahr zu Jahr. Tendenziell verlassen Reformierte ihre Landeskirche öfter als Katholiken. Langzeit-Zahlen gibt es nur für wenige Kantone.

Die wenigsten Kirchenaustritte von Katholiken verzeichnete Appenzell Innerrhoden – traditionell katholisch geprägt – und Jura, nämlich je 2,6 pro 1.000 Kirchenmitglieder. Jura ist der einzige Kanton, in dem die Zahl der Austritte von Katholiken zwischen 2011, 2012 und 2015 nicht gestiegen ist.

Der Kirche den Rücken zu drehen ist kein schweizerisches Phänomen: Im katholisch geprägten Österreich hätten 2013, 2014 und 2015 je gut 10 auf 1.000 Kirchenmitglieder die Kirche verlassen, schrieb das SPI. In der Schweiz waren es 2013 8 pro 1000 Kirchenmitglieder und 2015 gegen 10 pro 1000. Dass deutsche Katholiken vor allem 2014 nichts mehr von ihrer Kirche wissen wollten, lag laut SPI an einer Veränderung beim Einzug der Kirchensteuern. Offenbar habe dies viele zum Austritt veranlasst. Nach 2014 mit einer Austrittsrate von 9,1 pro 1.000 ging die Rate 2015 auf 7,7 pro 1000 zurück.

Das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) ist ein Forschungsinstitut, das von der katholischen Kirche in der Schweiz getragen wird. Sein Sitz ist St. Gallen.

(luzerner zeitung 09.02.2017 mg)








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