2017-02-08 10:10:00

EU/Italien: Jesuiten und Muslime gegen Trump-Verordnung


In Italien regt sich interreligiöser Widerstand gegen den von US-Präsident Donald Trump verhängten Einreisestopp für Muslime und Flüchtlinge: Der internationale Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) und die islamische Gemeinschaft Italiens (COREIS) bewerten die Maßnahme als „Verstoß gegen gemeinsame muslimische und christliche Werte“ und als „Ablehnung unserer geteilten Menschlichkeit“. Zwar stünden nationale Regierungen in der Pflicht, ihre Bürger vor Gefahren zu schützen und könnten ihre Grenzen regulieren, es gebe aber „ethische Forderungen, die die Grenzen nationaler Grenzen übersteigen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung beider Zusammenschlüsse. Zu diesen übergeordneten ethischen Forderungen zähle der Schutz von Menschen „in großer Gefahr“, halten die Verfasser mit Blick auf die syrischen Kriegsflüchtlinge fest.

Die US-Verordnung vom 25. Januar sieht einen vorübergehenden Einreisestopp für Muslime aus sieben islamischen Ländern vor, darüber hinaus ist Flüchtlingen aus Syrien auf unbegrenzte Zeit die Einreise in die USA verboten. Die Ankündigung des US-Präsidenten, christliche Flüchtlinge von der Regelung auszunehmen, bezeichnen die Verfasser als „diskriminierend“ und schädlich für die christlich-muslimischen Beziehungen. Damit könnten sich in Ländern christlicher Minderheit interreligiöse Spannungen verstärken.

An die internationale Gemeinschaft wenden sich der Jesuitenflüchtlingsdienst und die Muslimvertreter mit der Aufforderung, gegen die US-Verordnung vorzugehen und zugleich den Schutz von Flüchtlingen in ihren eigenen Ländern zu stärken.

Unterzeichner sind der internationale Direktor des Jesuitenflüchtlingsdienstes, Pater Thomas H. Smolich, und der Präsident der italienischen islamischen Gemeinschaft, Imam Yahya Sergio Yahe Pallavicini.

(rv 08.02.2016 pr)








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