2017-02-05 14:23:00

Nahost/USA: Lutheraner-Bischof schreibt Brief an Trump


Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, der aus Palästina stammende Bischof Munib Younan, hat in einem offenen Brief an Donald Trump dessen asylpolitischen Kurs kritisiert. Der US-Präsident musste unterdessen einen Rückschlag seines umstrittenen Einreiseverbots für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern hinnehmen. 

„Ich bin in Sorge nicht nur für diejenigen, die nicht mehr in Ihr Land einreisen können, sondern auch um die Sicherheit meiner Nachbarn in unserer Region“, schreibt der in Jerusalem ansässige lutherische Bischof an Trump. Younan, der selbst aus einer christlichen Flüchtlingsfamilie aus Palästina stammt, kritisierte insbesondere die Absicht des US-Präsidenten, christliche Flüchtlinge bevorzugt zu behandeln. „Diese Haltung wird besonders arabischen Christen schaden“, so Younan, der auf die lange und meist friedliche Tradition des Zusammenlebens von Christen und Muslimen in der arabischen Welt verwies. „Wir lehnen jeden Versuch ab, die arabische Gesellschaft entlang religiöser Linien zu spalten, und betrachten uns weiterhin als Bürger, die dieselben Rechte und dieselbe Verantwortung verdienen.“

Im Kampf um Trumps Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern erlitt der US-Präsident indessen eine juristische Niederlage. Das Einreiseverbot bleibt vorerst außer Kraft gesetzt, die Trump-Regierung scheiterte in der Nacht auf Sonntag vor einem Berufungsgericht mit einem Eilantrag gegen die vorherige Entscheidung eines Bundesrichters, der das umstrittene Einreiseverbot vorläufig gekippt hatte. Das Berufungsgericht setzte dem Justizministerium eine Frist bis Montag, den Widerspruch ausführlicher zu begründen.

(pm 05.02.2017 gs)








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