2017-02-03 14:24:00

Amerikanischer Theologe: „Mauerbau ist Politik der Angst”


Mauern zu bauen und Immigranten abzuweisen bedeutet, „das Herz Amerikas zu deportieren”, und einer „Politik der Angst die Führung über uns zu überlassen.” Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Amerikanische Theologe Pater Dan Groody; er leitet ein Zentrum für Spiritualität und Kultur Lateinamerikas an der Universität Notre Dame in Indiana.

„Es sind die Armen, die die Hauptlast der jüngsten Maßnahmen gegen Immigranten zu tragen haben“, betont er. „Die Mauer löst überhaupt nichts. Wenn wir nicht für Sicherheit der Menschen außerhalb unserer Mauern sorgen, dann werden wir auch keine Sicherheit auf nationalem Level haben.“ Amerika werde durch derartige Aktionen vielmehr vom Rest der Welt abgeschnitten: „Mal ehrlich, das deportiert das Herz Amerikas und unsere Werte, die ein Schlüssel dafür sind, was wir sind. Es bedeutet, dass wir uns von einer Politik der Angst leiten lassen. Die Menschen an der Grenze sind die, die am meisten darunter leiden. Die Mauer schneidet Familien entzwei.“ Die illegale Einwanderung werde die Mauer, die bereits jetzt hunderte Kilometer lang ist und durch natürliche Grenzen wie Berge und Flüsse ergänzt wird, nicht aufgehalten – vielmehr müssten die Menschen noch größere Risiken auf sich nehmen, um auf die andere Seite zu gelangen.

„Es handelt sich hierbei vor allem um politisches Draufgängertum, auf die Art ,lasst uns Stärke zeigen und die Grenzen dicht machen“, so die lakonische Definition des Paters. Doch dieser Schuss könnte auch nach hinten los gehen, so seine Warnung: „Diese Gesetzgebung könnte dazu führen, dass wir eine Zielscheibe auf unseren Rücken gepflanzt bekommen, weil wir uns Mexikanern, Muslimen und anderen gegenüber feindlich zeigen. Damit könnten noch mehr Menschen dazu gebracht werden, uns schaden zu wollen.“

Katholische Gemeinden und Führer hätten sich nach langem Zögern zu öffentlichen Kundgebungen gegen diese Art von Gesetzgebung durchgerungen und gäben den Initiativen, die sich gerade in der amerikanischen Gesellschaft für eine Verteidigung der Werte formierten, neuen Aufwind, lobt er. Die Tatsache, dass die Entscheidungen der Trump-Administration für solche Spaltungen in der Gesellschaft sorgten, spreche auch gegen eine echte Autorität des Präsidenten, gibt der Pater zu bedenken. Trump habe zwar den Rückhalt von Millionen Wählern, doch dieser beginne gerade zu bröckeln, wenn man den Umfragen Glauben schenke. „Echte Autorität kommt von dem, was du tust und von der Tugend des Guten, nicht von Angst, und in diesem Fall muss ich das erst noch sehen…“ 

(rv 03.02.2017 cs)








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