2017-01-31 11:52:00

D: Martin Luther tiefer verstehen


Martin Luther tiefer verstehen: Dafür wirbt Bischof Gerhard Feige, der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Dem Magdeburger Bischof zufolge sind mit der Vorbereitungsdekade auf das Reformationsgedenken und gerade im jetzigen Jahr 2017 dafür viele Chancen gegeben. Er sprach am Montagabend an der Theologischen Fakultät Paderborn anlässlich der Montagsakademie, die im derzeitigen Wintersemester unter dem Motto „Ökumene 2017 – Grundlage, Wege und Visionen“ steht.

In seinem Vortrag „Von der ,Lutherdekade´ zum 500. Reformationsgedenken – Ein ökumenischer Lernprozess mit Perspektive?“ würdigte Bischof Feige die Bemühungen des ökumenischen Dialogs zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche. Dazu gehöre vor allem die Rechtfertigungserklärung aus dem Jahr 1999 und der Text „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen“, der im vergangenen Jahr vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. Auf dem Hintergrund manchen Misstrauens und Unverständnisses zwischen den beiden Konfessionen gehe es darin „um den Versuch, die negativen wie positiven Erfahrungen, die man miteinander gemacht hat, zur Sprache zu bringen und die dringend einer Klärung bedürfenden offenen Fragen zu benennen“.

Der Bischof erinnerte an die vielfältigen Bemühungen der katholischen Kirche, auf dem Weg der Ökumene mutig voranzuschreiten. Auch gehe es weiterhin darum, „im Bemühen um eine Heilung der Erinnerung und eine andauernde Versöhnung nicht nachzulassen, selbstkritisch die eigenen Grenzen und Schwächen wahrzunehmen und zuzugeben sowie auf die Herausforderungen des reformatorischen Erbes in und um sich kreativ einzugehen“. Feige rief dazu auf, sich gegenseitig noch mehr im Lichte Jesu Christi zu betrachten und ins Wort zu fassen, worin man den Geist Gottes eindrucksvoll wirken sehe. Es sei von großer Wichtigkeit, „die noch offenen kontroversen Fragen demütig, zielorientiert und hoffnungsvoll anzugehen“.

Der ökumenische Lernprozess ist nach Ansicht des Bischofs auf einem guten Weg. Welche Perspektive in der Zukunft liege, hänge unter anderem von der Art der Verständigung, vom Interesse an der Einheit der Kirche und vom Vertrauen auf den Heiligen Geist ab.

(pm 31.01.2017 jg)








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