2017-01-30 10:16:00

Myanmar: Nach Mord drohen „noch mehr religiöse Spannungen“


Die Ermordung eines führenden muslimischen Verfassungsrechtlers ist ein schwerer Rückschlag für die religiöse Toleranz in Myanmar. Das schreibt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einer Pressemitteilung an diesem Montag. Die Motive der Tat sind noch ungeklärt. Der ermordete Ko Ni war ein Kritiker der umstrittenen Rasse- und Religionsgesetze, die die Rechte religiöser Minderheiten im mehrheitlich buddhistischem Land einschränken. „Sollte die Ermordung einen politischen Hintergrund haben, drohen Burma noch mehr Instabilität und religiöse Spannungen“, sagt der GfbV-Asienrefernt, Ulrich Delius.

Ni war am Sonntagabend am Flughafen von Yangon durch einen Kopfschuss getötet worden. Mit einer Regierungsdelegation war er auf dem Rückweg von einer Reise nach Indonesien. Er trug seinen Enkel auf dem Arm, der allerdings unverletzt blieb. Ein Taxi-Fahrer, der den flüchtenden Schützen verfolgte, wurde ebenfalls getötet. Die Polizei konnte den 53-jährigen Täter festnehmen. Ni war auch Gründer des „Verbandes der Muslimischen Rechtsanwälte Myanmars“, dessen Ziel es ist, gegen die Diskriminierung von Muslimen in dem Land juristisch vorzugehen.

(pm 30.01.2017 dh)








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