2017-01-25 14:49:00

Syrien/Vatikan: „Die Menschen hoffen“


Die Bevölkerung Aleppos hofft, und sie sieht den Frieden am Horizont auftauchen. Das sagt der Kurienpriester Giampietro Dal Toso, der mit einer Delegation aus dem Vatikan ins geplagte Syrien reiste und eine Woche lang Flüchtlingslager, christliche Gemeinden und Vertreter des Islam besuchte. Dal Toso ist delegierter Untersekretär des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Im Gespräch mit Radio Vatikan schildert er das Anliegen der Reise so:

„Es ging darum, die Sorge und Sympathie des Heiligen Vaters für diese Gemeinschaften zum Ausdruck zu bringen, denn sie haben unvorstellbar gelitten in diesen Jahren: christliche Gemeinden wie muslimische Gemeinden, denn das Leid kennt ja keine kulturelle oder religiöse Zugehörigkeit. Die Kirche will dazu beitragen, das Leid dieser Menschen zu lindern. Da geht es um karitatives Handeln, um Bildung, um Gesundheitsvorsorge. Und ganz besonders geht es darum, sich auf den Weg zu einer besseren Zukunft zu machen.“

Bis vor kurzem war Aleppo eine geteilte Stadt. Unterstützt von Russland, bombardierten die Truppen des Präsidenten Assad gnadenlos über Wochen den Ostteil Aleppos, in dem sich Rebellen verschanzt hielten.

„Der Bevölkerung hat diese Spaltung sehr viel Leid verursacht, all die Bombardierungen und die Gewalttaten der einen Gruppe gegen die andere, über Jahre. Der Krieg kennt keine Grenzen, Gewalt gab es auf beiden Seiten. Jetzt nach dem Ende der Feindseligkeiten in Aleppo ist die Bevölkerung wieder aus ihrer Schockstarre erwacht. Die Menschen sehen auf gewisse Weise den Frieden sich abzeichnen, hoffen wir, dass er bald Wirklichkeit wird. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass es für die vielen katholischen Institutionen Aleppos ein Wiedererwachen gibt. Sie starten Hilfsprogramme für die Bevölkerung, und zwar für alle Gruppen, christliche wie muslimische Gemeinden.“

Die Delegation des Heiligen Stuhls ist auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus nach Syrien gereist. Sie traf unter anderem auch den Großmufti von Aleppo und besuchte die teils zerstörte Große Moschee der Stadt. Der UNESCO zufolge sind nach einer ersten Schätzung knapp ein Drittel der Gebäude in der Altstadt Aleppos komplett zerstört und rund 60 Prozent schwer beschädigt.

(rv 25.01.2017 gs)








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