2017-01-23 12:10:00

Papstmesse: Gott vergibt alles, außer…


Durch Gottes Menschwerdung hat jeder Glaubende Anteil am Priestertum Christi. Um diese theologische Feststellung drehte sich die Predigt des Papstes an diesem Montag bei der Frühmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta. Jesus sei der Hohepriester schlechthin, und da jeder Christ an diesem Priestertum Anteil habe, könne jeder auch an der Freude darüber teilnehmen, so der Papst.

Das Priestertum Christi bringt dreifach Freude, so der Papst ausgehend von der Ersten Lesung aus dem Hebräerbrief (Hebr 9, 15.24-28), in der Christus als Mittler eines neuen Bundes dargestellt wird. Durch das Opfer Christi am Kreuz habe Gott die „Harmonie der Schöpfung“ wiederhergestellt. Zweitens trete Christus ständig bei seinem Vater für uns ein und unterstütze uns damit angesichts all unserer Nöte. Drittens verwies der Papst auf die Freude über die Wiederkehr Christi.

„Da gibt es dieses großes Wunder des Priestertums Jesu, das sich in drei Etappen zeigt – da geht es um die Vergebung der Sünden, einmalig aber für immer, da geht es um seine jetzige Fürbitte für uns, und da geht es um das, was passiert, wenn er zurückkehrt. Es geht aber auch um das Umgekehrte, das ,Nichtvergeben bei Gotteslästerung´. Das klingt sehr hart von Jesus, aber wenn er das sagt, dann muss es wahr sein. Da heißt es: ,In Wahrheit, ich sage euch, dass den Kindern der Menschen alles vergeben wird.´ Und wir wissen, dass der Herr wirklich alles vergibt, wenn wir unsere Herzen öffnen. Alles! Alle Sünden, auch Lästerungen, werden vergeben - aber jene Lästerung gegen den Heiligen Geist ist für ewig unverzeihlich.“

Um dies zu veranschaulichen, kam der Papst auf die Priestersalbung zu sprechen: Durch das Öl seien die Priester mit Jesus verbunden.

„Und auch Jesus als Hoherpriester hat diese Salbung erhalten. Welche war denn die erste Salbung? Das war die Fleischwerdung Jesu in Maria durch das Werk des Heiligen Geistes. Und wer dagegen lästert, der lästert also gegen das Fundament der Liebe Gottes, der das Heil und die Wiederherstellung der Schöpfung ist; da lästert man gegen das Priestertum Christi. Nun sagt einer: ,Wie böse ist denn der Herr, wenn er nicht einmal dies vergeben kann?´ Nein, der Herr vergibt alles! Aber wer gegen den Heiligen Geist lästert, der schließt sich ja selber aus der Vergebung aus. Ein solcher will ja gar nicht die Vergebung! Das ist auch das Schlimme an der Lästerung gegen den Heiligen Geist: sich nicht vergeben lassen zu wollen, weil der Lästerer gegen die Priestersalbung Christi ist, die vom Heiligen Geist kommt.“

Das große Wunder des Priestertums Christi bestehe darin, dass jeder selbst sie annehmen oder darauf verzichten könne, so Papst Franziskus:

„Heute tut es uns allen während der Messe gut, daran zu denken, wie die Erinnerung lebendig werden kann, und zwar hier am Altar, weil Er hier präsent ist, so wie Er es beim ersten priesterlichen Dienst war, als Er Sein Leben für uns hingab. Es gibt auch einen Bezug zum zweiten priesterlichen Dienst, weil Er auch während dieser Messfeier für uns betet, und das betonen wir vor allem nach dem Vaterunser. Und es gibt den dritten priesterlichen Dienst Jesu, wenn er wieder zurückkehren wird und unsere Hoffnung im Ruhme Gottes verherrlichen wird. Denken wir bei der Messfeier an diese schönen Dinge. Und bitten wir den Herrn, dass sich unsere Herzen niemals verschließen – niemals! – gegenüber diesen Wundern, gegenüber diesem großen dankbaren Geschenk.“

(rv 23.01.2017 mg)








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