2017-01-17 12:50:00

Kardinaldekan feierte Requiem für Schweizer Kardinal Agustoni


Der Vatikan hat sich vom verstorbenen Schweizer Kurienkardinal Gilberto Agustoni verabschiedet. Der ranghöchste Kardinal, Angelo Sodano, leitete am Dienstag im Petersdom die Totenmesse für Agustoni. Dazu waren Kardinäle und weitere Weggefährten des Schweizers gekommen.

In seiner Predigt würdigte Kardinaldekan Sodano den Verstorbenen als heimatverbundenen Mann der römischen Kirche. „Auch wenn er in seinem Herzen immer die Erinnerung an seine geliebte Schweizer Gemeinde bewahrte, baute er mit seiner großen Liebe auch immer die Kirche von Rom auf“, so der Kardinaldekan. Sodano rief zum Gebet für den „geliebten Mitbruder“ auf. Das Totengebet nach der Messe sprach Papst Franziskus.

Der emeritierte Schweizer Kurienkardinal Gilberto Agustoni war am Freitag im Alter von 94 Jahren gestorben. Er leitete von 1992 bis 1998 im Vatikan das höchste Gericht der katholischen Kirche, die Apostolische Signatur. Bis zuletzt behielt er seinen Wohnsitz in Rom in unmittelbarer Nachbarschaft zum Apostolischen Palast.

Nach Agustonis Tod beträgt die Zahl der Kardinäle 226. Von ihnen haben 120 das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet und dürften somit an einer Papstwahl teilnehmen. Agustoni war der drittälteste Kardinal der Weltkirche.

Zur Biographie

Am 26. Juli 1922 in Schaffhausen geboren, wurde Agustoni bereits mit 23 Jahren zum Priester geweiht. Auch zwei seiner vier Brüder - er hatte zudem noch eine Schwester - wurden Priester. Im Alter von 27 Jahren trat Agustoni 1950 mit besonderer Genehmigung von Papst Pius XII. (1939-1958) in den Dienst des Heiligen Stuhls ein. Der spätere Kardinal Alfredo Ottaviani, der damals Assessor im Heiligen Offizium war, dem Vorläufer der heutigen Glaubenskongregation, hatte den für eine Tätigkeit in dieser Kurienbehörde außergewöhnlich jungen Priester angefordert.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wirkte Agustoni als Berater an der Umsetzung der Liturgiereform mit. Von 1970 bis 1986 wirkte er als Richter an der Römischen Rota, die sich hauptsächlich mit Eheannullierungen befasst. Anschließend wechselte er auf den zweithöchsten Posten in der vatikanischen Kleruskongregation. Die Kardinalswürde erhielt er 1994 von Papst Johannes Paul II. (1978-2005).

(kna/kath.ch 17.01.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.