2017-01-12 09:50:00

Flüchtlingszahlen: „Mich beruhigt das nicht“


Für die Bundesregierung ist es ein Erfolg: Nur 280.000 neue Flüchtlinge sind 2016 nach Deutschland gekommen, das ist gar kein Vergleich zum Ansturm vom Jahr zuvor. Bei der Vorstellung der Flüchtlingszahlen führte ein zufriedener Innenminister Thomas de Maizière den Rückgang bei den Flüchtlingszahlen vor allem auf zwei Faktoren zurück: das EU-Abkommen mit der Türkei und die weitgehende Schließung der Balkanroute.

Doch der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, sieht in der neuen Statistik keinen Grund zum Jubel. „Mich beruhigen diese aktuellen Zahlen überhaupt nicht“, sagte er dem Kölner Domradio. „Im vergangenen Jahr sind mehr Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ertrunken als je zuvor. Wir können nicht einfach nur Karneval feiern und uns an den schönen Klängen der neuen Elbphilharmonie berauschen, wenn gleichzeitig dort mehr und mehr Menschen sterben. Wir müssen deren Stimme wach halten, niemand hat es verdient, auf dem Mittelmeer zu sterben.“

Weltweit seien immer noch Millionen von Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror, Not und Elend. Die EU dürfe die Grenzländer Griechenland und Italien gerade jetzt im Winter nicht bei den notwendigen Hilfsmaßnahmen alleine lassen, so Woelki.

(domradio 12.01.2016 sk)








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