2017-01-11 10:09:00

Hackerangriff auf Kardinal Ravasi


Italienische Hacker haben nicht nur Spitzenpolitiker des Landes, sondern auch Kardinal Gianfranco Ravasi bespitzelt. Das haben die Ermittlungen der Polizei- und Justizbehörden nach Medienberichten ergeben. Die Computer zweier enger Mitarbeiter des Kardinals, der den Päpstlichen Kulturrat leitet, sind offenbar von dem Geschäftsmann Giulio Occhionero und seiner Schwester gehackt worden. Nach Medienangaben ist Occhionero Freimaurer.

Der Bibelwissenschaftler Ravasi gehört zu den bekanntesten Intellektuellen der katholischen Kirche Italiens. Als „Kulturminister“ des Vatikans zeichnete er u.a. für den Auftritt des Heiligen Stuhls auf der Mailänder Expo im vergangenen Jahr verantwortlich. Die Hacker hatten sich auch Zugang zu den Computern eines Hotels in der Nähe des Petersdoms verschafft, in dem häufig wichtige Gäste des Vatikans absteigen. Kardinal Ravasi kommentierte den Hackerangriff gelassen: „Bei mir können sie höchstens Segenswünsche und bibelwissenschaftliche Texte gelesen haben", zitiert ihn die Zeitung „Corriere della Sera" am Mittwoch.

Vor dem Bekanntwerden des Hackerskandals waren noch keine Vatikanbehörden an den Untersuchungen beteiligt. Unklar ist noch, worum es den beiden Online-Einbrechern ging. Das von ihnen erbeutete Material lagerten sie auf zwei US-Servern, die jetzt vom FBI und italienischen Experten überprüft werden.

(ansa 11.01.2016 sk)








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