2017-01-09 14:18:00

Tschad: Berufungsverfahren des gestürzten Präsidenten


Das Berufungsverfahren des abgesetzten tschadischen Präsidenten Hissène Habré ist an diesem Montag in der Hauptstadt Senegals Dakar eröffnet worden. Vor sieben Monaten war der 74-Jährige zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Außerordentlichen Afrikanischen Kammern warfen ihm Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Folterungen und Vergewaltigungen vor.

Nach seiner Absetzung im Dezember 1990 durch den derzeit amtierenden Präsidenten des Tschad, Idriss Déby, war Habré in den Senegal geflohen. Am 20. Juli 2015 begann der Prozess. Da Habré jegleiche Äußerung und die Anerkennung der Rechtssprechung verweigerte, erwählte er drei Anwälte zu seiner Verteidigung. Diese hören für ihren Teil nicht auf, die Verhandlung zu boykottieren. Laut einem der Anwälte finde Habré, dass ihn das alles nichts angehe. Da er nicht vor Gericht erscheinen werde, sei abzuwarten, ob die Kammer wie beim letzten Mal Gewalt anwenden werde.

Nach Angaben von Marcel Mendy, einem Sprecher der Kammern, würden keine Zeugen angehört.

Eine tschadische Untersuchungskommussion schätzt, dass sich Habré für den Mord von 40.000 Menschen zu verantworten habe.

(afp 09.01.2017 jg)








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