2017-01-07 12:52:00

Russlands Patriarch betet für Gewaltopfer


Zum orthodoxen Weihnachtsfest hat der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill die Gläubigen zum Gebet für die Opfer von Gewalt und tödlichen Katastrophen angehalten. Die Grenzen der menschlichen Logik erlaubten nicht, die Vorsehung Gottes zu verstehen, die Antwort liege im Gebet, sagte das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt dem TV-Sender Rossija 1 in einem Weihnachtsinterview. Gott wisse, was mit dem Menschen nach dem Tod geschehe. Solange der Mensch aber auf Erden in seiner Logik von Trauer und Glück verhaftet bleibe, könne er diese Frage nicht beantworten. Kyrill bezog er sich auf den Anschlag auf den russischen Botschafter Andrej Karlow in der Türkei sowie den Absturz eines russischen Militärflugzeugs über dem Schwarzen Meer mit 92 Menschen an Bord Ende Dezember.

In Russland nahmen in der Nacht zum Samstag zahlreiche Gläubige an Weihnachtsgottesdiensten teil. Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit schätzungsweise rund 150 Millionen Anhängern die größte orthodoxe Gemeinde. Kyrill feierte in der Christus-Erlöser-Kathedrale, der prachtvollen Hauptkirche des Landes, in Sichtweite des Kremls. Der Patriarch rief die Menschen angesichts des digitalen Zeitalters dazu auf, weniger in der virtuellen Welt zu leben und sich mehr Zeit für den realen Kontakt zu den Menschen zu nehmen. Zugleich sprach sich Kyrill gegen Abtreibung aus. 

(domradio/dpa 07.01.2017 gs)








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