2017-01-07 07:16:00

Bangladesch: Kein Interesse an muslimischen Rohingya


Die Lage der muslimischen Rohingya-Flüchtlinge ist ein Drama, das komplexer ist, als es aussieht. Das sagt ein italienischer Missionar, der im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Bangladesch wirkt. In ihrem buddhistischen Herkunftsland Myanmar wolle man die Rohingya nicht, „aber auch für diejenigen, denen es unter Einsatz ihres Lebens gelungen ist, hier nach Bangladesch zu kommen, gibt es keine Perspektive“, so der Xaverianer-Pater Silvano Garello. Bangladesch fühle sich mit einer Stammbevölkerung von 160 Millionen Menschen überfordert, allein seit Oktober sind mindestens 50.000 Flüchtlinge gekommen. Obwohl Bangladesch ein mehrheitlich muslimisches Land ist, wollen die Behörden Dhakas diese Menschen nicht aufnehmen. „Dies ist ein Problem in diesem Gebiet, das sich immer weiter zuspitzt“, sagt Garello.

Seit Jahren dauert die Odyssee der Rohingya, einer muslimischen Minderheit in Myanmar, an. Die Rohingya besitzen weder einen Staat noch eine Staatsbürgerschaft und leiden unter Diskriminierung, Unterdrückung und bewaffneten Zusammenstößen im Rakhaing-Staat, einem Teil Myanmars. Viele nehmen das Risiko einer Überquerung des Meeres oder der Flüsse auf sich, um zur Grenze nach Bangladesch zu gelangen.

Das Militär in Myanmar macht die radikalen Rebellengruppen in Rakhaing-Staat für die Zuspitzung der Krise verantwortlich. Anderslautende Behauptungen sprechen aber von einer vorsätzlichen Offensive. Das Resultat ist die Vergrößerung der Camps an der Grenze, besonders in der Küstenregion von Cox’s Bazar im äußersten Südosten Bangladesch. Die Camps werden vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) verwaltet, der auch von einer gestiegenen Zahl Ankommender berichtet hat.

(sir 07.01.2017 dh)








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