2017-01-06 12:19:00

Pakistan: Kirche startet zwei Projekte für Frauen


Pakistan ist ein schwieriges Pflaster für religiöse Minderheiten, um so wichtiger ist es der Kirche, die Situation bei aller Sorge etwa um den Irak oder um Syrien nicht aus dem Blick zu verlieren. Mit Hilfe des katholischen Hilfswerkes „Kirche in Not“ werden die Katholiken in Pakistan zwei Projekte starten, die sich um eine verbesserte Stellung der Frauen in dem asiatischen Land kümmern. Das teilte das Hilfswerk am Freitag mit. Beim ersten Projekt geht es um die Ausbildung von jungen Hebammen in Faisalabad, beim zweiten um finanzielle Unterstützung für arme Frauen in Lahore.

Alessandro Monteduro vom italienischen Zweig von „Kirche in Not“ erläutert gegenüber Radio Vatikan, weshalb es wichtig sei, dass sich die Kirche in Pakistan für die Frauen einsetze. „Wenn man einen großen Teil des Augenmerks auf den Nahen Osten, dem Irak und Syrien, richtet, dann riskiert man, andere schwierige Regionen aus dem Blick zu verlieren. Pakistan ist vielleicht das Land, in der religiöse Minderheiten es am schwersten haben.“

Gewalt gegen Frauen ist "enorm und unvorstellbar"

Monteduro erinnert an das Anti-Blasphemiegesetz und an den Fall von Asia Bibi, der Christin, die seit Jahren im Gefängnis auf ihre HInrichtung wartet. Aber es gebe noch etliche Fälle von Diskriminierungen, die besonders Frauen betreffen. Enorm präsent sei etwa Gewalt gegen Frauen, vor allem auch in den eigenen vier Wänden. 

„In Faisalabad wollen wir deshalb 75 Hebammen ausbilden, die dann in 15 Distrikten der Stadt arbeiten werden. Sie sollen als Krankenschwestern vor allem schwangeren Frauen beistehen. Das ist unser ehrgeiziges Ziel. Beim zweiten Projekt in Lahore wollen wir Ordensschwestern unterstützen, die insbesondere jungen Müttern beistehen. Sie nehmen bis zu 15 junge Frauen auf, die in ärmlichen Verhältnissen leben. Hier ist unser Ziel, dieses Zentrum für mindestens die nächsten fünf Jahre finanziell zu unterstützen.“

Die Situation werde immer schlimmer, so der Sprecher von „Kirche in Not“. In jüngster Zeit würden Christen vor allem durch Landraub vertrieben und gedemütigt, so Monteduro. Ein aktueller Bericht von amnesty international über Pakistan zeigt auf, dass Personen, denen in Pakistan Blasphemie vorgeworfen wird, ihre Schuldlosigkeit nur unter größten Schwierigkeiten beweisen können. Selbst wenn sie freigesprochen und - in aller Regel nach langen Verzögerungen - aus dem Gewahrsam entlassen werden, befinden sich die Betroffenen unter Umständen weiterhin in Lebensgefahr.

(rv 06.01.2017 mg)








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