Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat zu einer stärkeren Bekämpfung der Fluchtursachen in Afrika aufgerufen. Wenn es nicht gelinge, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern, werde der Flüchtlingsstrom nicht abreißen und würden noch mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken, sagte der Erzbischof am Donnerstag in Köln. Er forderte eine Art Marshallplan für die Länder Afrikas, wie es ihn nach dem Zweiten Weltkrieg für das zerstörte Deutschland gegeben habe.
Woelki rief die reichen Länder der Erde auf, sich ihrer Verantwortung für die Ärmeren
zu stellen und sich dafür einzusetzen, die Lebensverhältnisse in Afrika zu verbessern
und den Menschen eine Perspektive zu eröffnen. „Dies setzt voraus, dass wir in Deutschland
und in Europa bereit sind, von unserem Reichtum abzugeben“, so der Kardinal.
Der Erzbischof äußerte sich bei einem Besuch des Ehepaares Catrambone, das die Flüchtlings-Hilfsorganisation
Migrant Offshore Aid Station (MOAS) auf Malta gegründet hat, in der Kölner Kirche
St. Maria. Die Fahne des Schiffes, mit dem MOAS auf dem Mittelmeer das Leben von Flüchtlingen
rettet, soll als Zeichen enger Verbundenheit bis zum nächsten Einsatz in der Erzdiözese
bleiben.
(kna 06.01.2017 mg)
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