Scharfe Kritik an der EU-Migrationspolitik hat der Erzbischof aus dem marokkanischen
Tanger, Santiago Agrelo, geäußert. In seiner Stadt an der Meerenge von Gibraltar gab
es am Silvestertag zwei Tote, als hunderte Migranten versuchten, den EU-Grenzzaun
zu überwinden, der Marokko von der spanischen Exklave Ceuta trennt. Die Behörden in
Ceuta warfen den Migranten Gewalttätigkeit und organisiertes Vorgehen vor. Er selbst
habe jedoch feststellen können, dass die Migranten „nichts als Hunger, Kälte und Schmutz,
niemals jedoch Waffen" bei sich gehabt hätten, schrieb der Erzbischof auf Facebook.
Er habe selbst den Ort aufgesucht, an dem sich die illegalen Migranten vor dem Sturm
auf den Grenzzaun aufgehalten hatten. Agrelo sprach von einem „ungleichen Krieg gegen
die Armen", dessen mächtigste Waffen die Zensur und die Lüge seien.
(kap 03.01.2017 gs)
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