2016-12-30 12:55:00

Österreich: Wiener Neujahrskonzert heuer mit sozialem Touch


Beim berühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker am 1. Januar spielt diesmal ein besonderes Kinder- und Jugendorchester mit. Das von der Wiener Caritas mitgegründete Streich-Ensemble „Superar“ gibt zwei Stücke zum Besten, darunter den Donauwalzer, der als „heimliche Hymne“ Österreichs gilt. „Superar“ gilt als vorbildliches österreichisches Integrationsprojekt, es fördert die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien unabhängig von ihrer Religion und Herkunft. Das Neujahrskonzert aus dem Großen Goldenen Musikvereinssaal wird live in 90 Länder übertragen und ist jedes Jahr die weltweit meistgesehene Produktion des Österreichischen Rundfunks.

Als Dirigent des Neujahrskonzert 2017 fungiert zum ersten Mal Gustavo Dudamel. Der 35-jährige Venezolaner erhielt seine frühe musikalische Ausbildung in seinem Heimatland just in dem Verein, der Vorbild für „Superar“ ist. Mit nur 18 Jahren wurde Dudamel Chefdirigent des staatlichen venezolanischen Jugendorchesters, seit 2009 ist er Musikdirektor beim Los Angeles Philharmonic Orchestra. Dort entwickelte er selbst ein Orchester mit benachteiligten Jugendlichen. Heute zählt Dudamel zu den prominentesten Dirigenten weltweit. Er ist der jüngste, der jemals das Wiener Neujahreskonzert dirigierte. Das Orchester, das seit jener ohne Chefdirigent auskommt, bestimmt alljährlich den Dirigenten des Neujahrskonzerts durch Wahl.

Zu Dudamels bisherigen Karriere-Höhepunkten zählt auch ein Konzert zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. im Vatikan, das er am 16. April 2007 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart dirigierte. Der Katholik Dudamel gilt als tiefgläubig; bekannt ist seine Verehrung der heiligen Maria als „göttliche Hirtin", die Patronin seiner Heimatstadt Barquisimeto ist. Mitunter sind Mess-Aufführungen für ihn Teil eines der Gottesmutter gewidmeten Gelübdes.

(kap 30.12.2016 gs)








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