2016-12-27 10:20:00

Papst an Taizé-Jugendtreffen: Das Böse wird nie siegen


Mit Taten und Worten Gutes tun und beweisen, dass das Böse nie siegen wird. Diese Botschaft richtet der Papst an die Teilnehmer des mittlerweile jährlichen Neujahrestreffens der Taizé-Gemeinschaft. Rund 10.000 Jugendliche aus ganz Europa werden über den Jahreswechsel diesmal im lettischen Riga erwartet. Geplant sind Thementreffen, Gebete und Gesänge sowie Gespräche mit Vertretern aus Religion und Politik. Das ökumenische Treffen beginnt am Mittwoch und endet am Sonntag. Im Mittelpunkt steht der Einsatz für Frieden und Solidarität.

In seiner Botschaft, die bereits veröffentlicht wurde, geht der Papst auf das Thema des Treffens ein: „Gemeinsam, um Wege der Hoffnung zu öffnen“. Franziskus betont, dass in der heutigen Zeit sehr viele Menschen erschüttert und entmutigt seien und zwar durch die herrschende Gewalt, Ungerechtigkeit und Ungleichheiten. „Viele haben den Eindruck, dass das Böse stärker als alle andere ist“, so der Papst. Dem sei aber nicht so. „Es ist die Zeit der Barmherzigkeit gekommen, der allen gilt. Denn niemand muss denken, dass er der Nähe Gottes, seiner Kraft und Zärtlichkeit fern bleiben kann.“

„In der Welt von heute als Jugendlicher Christ zu sein ist eine ständige Herausforderung“, schreibt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I in seiner eigenen Botschaft an das Taizé-Treffen. Und er fügt an: „Wagen wir es also, daran zu glauben, dass der Prozess der ökumenischen, politischen und sozialen Aussöhnung von der Fähigkeit der Länder, Völker und von einzelnen Menschen abhängt, miteinander in einen Dialog zu treten. Unter Dialog verstehen wir nicht nur eine Debatte oder Verhandlung, sondern auch den Prozess, der uns miteinander verbindet und der keinen anderen Zweck hat als diese einfache und heute leider so unwahrscheinliche Beziehung untereinander.“

Katholiken, Orthodoxe, Anglikaner, und die UNO

Der Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, geht hingegen in seiner Botschaft an das Taizé-Treffen auf den Einsatz der Christen ein. „Gemeinsam können wir in Christus Wege der Hoffnung öffnen, wo Menschen in die Sackgassen des Zynismus und der Verzweiflung geraten sind. Mögen uns diese Tage auf dem „Pilgerweg des Vertrauens auf Erden“, den die Communauté von Taizé seit vielen Jahren treu begleitet, voranbringen.“

UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat eine sehr persönliche Botschaft verfasst, darin schreibt er unter anderem: „Obwohl ich fast schon seit zehn Jahren im Amt bin, bin ich der Überzeugung, dass wir die Macht besitzen, Krieg, Armut und Verfolgung zu beenden. … Ich habe in den letzten zehn Jahren viele UN- Mitgliedsstaaten besucht. Was ich gesehen habe, ist vor allem anderen die bemerkenswerte Kraft der Menschen.“

Der katholische Erzbischof von Riga, Zbignevs Stankevics, würdigte im Vorfeld die Organisatoren des Treffens: „In einer Zeit, in der sich weltweit die Konflikte verschärfen und Mauern gebaut werden, ist der geistige Impuls sehr wichtig.“ Taizé baue Brücken zwischen Konfessionen, Völkern und Ländern.

Höhepunkt des 39. Europäischen Jugendtreffens, das die geistliche Gemeinschaft seit den 1970er Jahren organisiert, ist die Feier eines alternativen Jahreswechsels in Form eines „Gebets für den Weltfrieden“ und eines „Festes der Völker“. Während der Begegnungstage sind die Jugendlichen in Gastfamilien und Schulen untergebracht. Neben kirchlichen Themen gibt es auch ein kulturelles Programm, im Vordergrund steht dabei die Begegnung der Teilnehmer. Mittags und abends kommen die Jugendlichen zum Gebet zusammen.

Mit Lettland ist erstmals ein baltisches Land Gastgeber eines Europäischen Jugendtreffens. Auch war das Taizé-Treffen noch nie in einer Stadt auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zu Gast. Ebenfalls neu ist, dass in der Gastgeberstadt viele orthodoxe Gläubige leben. Riga hat zudem auch eine lange evangelisch-lutherische Tradition.

(rv/kna 27.12.2016 mg/sk)








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