2016-12-24 15:06:00

Vatikan legt Vatileaks-Prozess zu den Akten


Der Vatikan hat den unter dem Stichwort „Vatileaks“ bekannten Prozess um die Weitergabe interner Vatikan-Dokumente an Journalisten offiziell zu den Akten gelegt. An diesem Samstag veröffentlichte er die Urteilsbegründung zum Verfahren, bei dem am 7. Juli die beiden Hauptangeklagten Lucio Angel Vallejo Balda und Francesca Chaouqui verurteilt worden waren. Vallejo, ein spanischer Geistlicher, hatte als einziger eine Haftstrafe antreten müssen; er war am vergangenen Dienstag durch ein Gnadenerlass des Papstes auf Bewährung freigekommen. Die Italienerin Chaouqui hatte eine Bewährungsstrafe erhalten.

Die Publikation einen Tag vor Weihnachten begründete das Presseamt des Heiligen Stuhls gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur damit, dass das vollständige Urteil am 22. Dezember bei der Gerichtskanzlei hinterlegt worden sei. Damit sei der Prozess formell beendet. 

Vallejo, ehemaliger Sekretär der Präfektur für Wirtschaftsangelegenheiten des Heiligen Stuhls, war nach einem knapp achtmonatigen Verfahren wegen Informationsweitergabe zu 18 Monaten Freiheitsentzug verurteilt worden. Chaouqui erhielt wegen Beihilfe zehn Monate auf Bewährung. Ein früherer Assistent Vallejos, Nicola Maio, ging straffrei aus, ebenso die italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi, die die Informationen veröffentlicht hatten.

Papst Franziskus gewährte Vallejo am Dienstag eine bedingte Haftentlassung. Der Vatikan verwies darauf, dass der Verurteilte „über die Hälfte seiner Strafe verbüßt“ habe. Jegliches Arbeitsverhältnis Vallejos mit dem Vatikan sei beendet; kirchenrechtlich unterstehe der Geistliche wieder dem Bischof seines spanischen Heimatbistums Astorga. Die Strafe sei nicht aufgehoben, aber zur Bewährung ausgesetzt.

(rv/kna 24.12.2016 pr)








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